Wien. (ski) Frauen haben im Vergleich zu Männern öfter nicht-obstruktive koronare Herzkrankheit. Sie erleiden deutlich häufiger - im Verhältnis von 42 zu 30,7 Prozent - als Männer einen Herzinfarkt ohne typische Beschwerdesymptomatik. Das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden, steigt mit vorzeitiger Menopause und der Diagnose eines Polzystischen Ovarsyndroms (PCO). Laut aktuellen Studien sind davon zunehmend junge Frauen betroffen, wurde am Donnerstag in einer Pressekonferenz der Initiative Zonta Golden Heart in Wien gewarnt.

Im Vergleich zu Männern haben Frauen unter 60 Jahren ohne klassische Beschwerdesymptomatik eine höhere kardiovaskuläre Mortalität, sagte Jeanette Strametz-Juranek, Kardiologin an der Wiener Medizin-Uni. Besonders junge Frauen seien sich der neuen Risikofaktoren für das Herz-Kreislauf-System kaum bewusst - vorzeitige Menopause, PCO und Prä-Eklampsie oder Eklampsie: ein schwangerschaftsassoziiertes Krankheitsbild, das mit erhöhtem Blutdruck und Proteinurie (Eiweiß im Harn) einhergeht.

Was die Herzgesundheit massiv gefährden kann, zählte die Allgemeinmedizinerin Edith Schratzberger-Vecsei auf: Neben dem Rauchen seien es vor allem Stress, Burn-out und Ängste. Gezielte Prävention könne sechs von zehn kardiovaskulären Todesfällen verhindern, betonte Strametz-Juranek. Erwiesen positiv wirken sich regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung aus.