Maria Gugging. (est) Wie wachsen Pflanzen? Wissenschafter des Institute of Science and Technology (IST) Austria in Maria Gugging und der University of California in Riverside haben herausgefunden, dass ein Hormon, Auxin, fast alle Aspekte der pflanzlichen Entwicklung steuert. Auxin kontrolliert die Fähigkeit von Blumen, Bäumen oder Sträuchern, auf Licht mit Bewegung zu reagieren, sowie das Wurzel-, Blüten- und Fruchtwachstum, berichten die Forscher im Fachmagazin "Science".
Je nach Kontext löst Auxin eine Reihe von Reaktionen aus. Das Hormon steuert die Zellteilung und die Entwicklung der Zellen, wenn diese sich ausdifferenzieren. Zhenbiao Yang von der University of California und Jiri Friml vom IST Austria berichten über einen molekularen Mechanismus, durch den das Pflanzenhormon die Organisation des inneren Zellskeletts beeinflusst.
Bemerkenswertes Molekül
Wie genau dieses bemerkenswerte Molekül ein derart umfangreiches Aufgabengebiet bewältigt, ist noch ungeklärt. Die Wissenschafter halten es für wahrscheinlich, dass Auxin verschiedene Signalsysteme in unterschiedlichen Kontexten aktiviert und somit verschiedene Signale aussenden kann, um unterschiedliche Reaktionen hervorzurufen.
Entscheidend dürfte das Auxin-bindende Protein 1 (ABP1) sein. Es agiert unabhängig von diesem nuklearen Signalweg und steuert die Antwort auf Auxin an der Plasmamembran und im Zytoplasma. ABP1 wurde vor rund 40 Jahren entdeckt, aber wie es das Auxinsignal überträgt und die Antworten darauf reguliert, ist noch ungeklärt. Die Forscher konnten anhand von genetischen Varianten der Acker-Schmalwand zeigen, dass ABP1 an der Zelloberfläche mit Transmembrankinasen interagiert. Die Erkenntnisse eröffnen ihnen zufolge neue Horizonte in der Auxinbiologie.