Köln. Aktuelle Bilder der europäischen Raumsonde "Rosetta" zeigen kurz vor ihrer Ankunft beim Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko am 6. August einen Himmelskörper, der ganz anders aussieht als von den Astronomen erwartet. Die aktuellen Aufnahmen zeigen, dass der Tschuri genannte Komet aus zwei verschieden großen, miteinander verbundenen Teilen besteht. Die Form erinnere vage an ein Quietscheentchen, erläutern die Wissenschafter vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
Damit hat "Rosetta" den Astronomen ein erstes Rätsel aufgegeben: Wie erhielt der Komet seine entenartige Form? Weitere Fragen sollen "Rosettas" Daten langfristig beantworten: Was genau geschah bei der Geburt des Sonnensystems, und wie ist später das Leben auf die Erde gekommen? Antworten darauf könnten Analysen der Zusammensetzung von Tschuri liefern, der wie die anderen Kometen ein Überbleibsel der Entstehung des Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren ist.
Sonde und Lande-Roboter mit mehr als 20 Instrumenten
Sobald "Rosetta" nach mehr als zehnjähriger Reise durchs All am 6. August "ihren" Kometen erreicht, soll die von der europäischen Weltraumagentur ESA gesteuerte Sonde zunächst die Oberfläche von Tschuri kartieren. In der ersten Novemberhälfte soll sie dann den mitgeführten Lande-Roboter "Philae" auf dem Kometen absetzen. "Rosetta" und "Philae" verfügen zusammen über mehr als 20 Instrumente. Dazu zählen Vorrichtungen zur Temperaturmessung, eine Panoramakamera und ein Bohrer, mit dem "Philae" in die obersten Schichten des Kerns von Tschuri vordringen und dort Proben entnehmen kann. Diese soll das Hightech-Gerät dann in seinem Bordlabor analysieren. Ein weiteres Instrument könnte bei Analysen vielleicht sogar organische Verbindungen wie Aminosäuren identifizieren.