Wien. (gral) Die Umweltverschmutzung macht ganz offensichtlich auch den Pilzen zu schaffen, wie ein Wissenschafterteam des Imperial College London mit österreichischer Beteiligung nun herausgefunden hat. Dies erkläre auch die fortschreitende Mangelversorgung der Bäume in Europas Wäldern, so die Forscher im Fachblatt "Nature".

Denn um Nährstoffe aufnehmen zu können, beherbergen Bäume sogenannte Mykorrhizapilze. Mit ihnen stehen sie durch ihr Wurzelsystem in engem Kontakt. Das Netz an fadenförmigen Pilzzellen im Boden ist viel weiträumiger und dichter als ein Baumwurzelgeflecht je sein könnte. Durch einen "Nährstoffhandel" mit Pilzen kommen die Bäume daher viel besser an wichtige Substanzen, als alleine. In Form eines Gegengeschäfts erhalten die Schwammerln von den Pflanzenriesen Kohlenstoff, geben dafür wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, die sie aus der Erde generieren.

Wichtige Symbiose

Diese Symbiose ist entscheidend für die Gesunderhaltung eines Baumes. Neuere Studien zeigen jedoch Zeichen von Unterversorgung in den Wäldern Europas. Dies präsentiere sich an Verfärbungen der Blätter ebenso wie an lichteren Baumkronen. Der Mechanismus dahinter war bisher unklar. Nach zehnjähriger Studienzeit von Proben aus 20 Ländern konnten die Forscher nun zeigen, dass Baumeigenschaften, die Umgebungsluft und die Qualität der Erde großen Einfluss auf die Pilze haben. Ihre Toleranz gegenüber der Umweltverschmutzung scheint immer grenzwertiger zu sein. Sowohl das Erdreich als auch die Wurzelkanäle seien Zeugen davon.