Wien. (est) Südkoreanische Wissenschafter beschreiben eine neue Art aus der Gruppe der Oviraptosaurier. Die zweibeinigen, kleinen bis mittelgroßen, vogelartigen Landwirbeltiere waren gefiederte Dinosaurier. Sie lebten vor 130,7 bis 66 Millionen Jahren in Asien und Nordamerika. Die zahnlosen Schnäbel zahlreicher nahezu komplett erhaltener Skelette aus China und der Mongolei deuten darauf hin, dass sie in erster Line Pflanzenfresser waren.

- © Do Yoon Kim
© Do Yoon Kim

Das Team Universität Seoul in Südkorea beschreibt im Fachmagazin "Plos One" ein unvollständiges, in der Wüste Gobi gefundenes Skelett. Die neue Art nannte es Gobiraptor minutus für "Kleiner Gobi-Räuber".

Gobiraptor minutus unterscheidet sich von anderen Oviraptosauriern durch sein verdicktes Kiefer. Laut den Forschern um Yuong-Nam Lee deutet die ungewöhnliche Morphologie darauf hin, dass er seine Nahrung zermalmte. Somit könnte er nicht nur Pflanzen, sondern auch Eier, Samen, Meeres-, Schalen- und Krustentiere verzehrt haben. Aus einer Analyse des Oberschenkelknochens schließen die Forscher, dass es sich um einen jungen Vertreter der Art handelt. Am Fundort in der mongolischen Nemegt-Formation lagern Flusssedimente. Die Forscher sehen darin eine Bestätigung, dass Oviraptosaurier sowohl an trockene als auch an feuchte Umgebungen angepasst waren. Die damit verbundene Anpassung der Ernährungsgewohnheiten könnte die Diversität und den evolutionären Erfolg dieser Gruppe erklären.