Forscher von ETH und Universität Zürich haben mithilfe von Satellitenbildern und maschinellem Lernen eine Weltkarte der Baumkronenhöhen erstellt. So zeigte sich etwa, dass nur auf fünf Prozent der globalen Landfläche Bäume wachsen, die höher als 30 Meter sind. Das gewonnene Wissen aus der Weltkarte ist wertvoll für den Klima- und Naturschutz, da die Baumhöhe ein wichtiger Indikator für die Biomasse und die Menge an gespeichertem Kohlenstoff ist, wie die ETH Zürich mitteilte.

Die Karte basiert auf Satellitenbildern aus dem Jahr 2020 und weist eine Auflösung von 10 mal 10 Metern auf. Für die Erstellung der Weltkarte trainierten die Forscher ihr Modell mit Lasermessungen der Gedi-Mission der US-Raumfahrtbehörde NASA, die punktuelle Höhendaten zwischen dem 51. nördlichen und südlichen Breitengrad liefert und verknüpften diese Informationen mit optischen Satellitenbildern von zwei Copernicus Sentinel-2-Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Durch das Training lernte das neuronale Netzwerk, die Baumhöhen aus hunderttausenden Satellitenbildern für die ganze Erde automatisch zu schätzen.

Alle fünf Tage neue Berechnung

Aus Sicht der Forscher liefert der neue Ansatz interessante Ausgangspunkte für Forschung, Regierungen, Verwaltungen und NGOs. "Dank Sentinel-2 könnte man alle fünf Tage die Vegetationshöhen neu berechnen und hätte so ein Monitoring, um die Regenwaldabholzung zu beobachten", nannte Nico Lang als Beispiel. Er hat in seiner Doktorarbeit den Ansatz entwickelt, der nun in einer noch nicht von anderen Fachleuten begutachteten Studie vorgestellt wurde.

Generell diene die neue Methode den laufenden Bemühungen zum Schutz der Wälder und habe das Potenzial, Fortschritte bei der Modellierung des Klimas, des globalen Kohlenstoffkreislaufs und der biologischen Vielfalt zu fördern, schreiben die Forscher. (apa)