Paris. US-Forschern ist mit der Züchtung von Stammzellen zweier bedrohter Tierarten ein Durchbruch gelungen, der womöglich dutzende seltene Arten vor dem Aussterben bewahren kann. Dem Team um Oliver Ryder und Jeanne Loring gelang es, Stammzellen des Weißen Nashorns und des Drills, einer seltenen Affenart, zu züchten, wie sie in einem Beitrag für die Fachzeitschrift "Nature Methods" schrieben.

Der Drill ist vom Aussterben bedroht. Doch es gibt Hoffnung für den Primaten. - © wikimedia Commons/Grendelkhan
Der Drill ist vom Aussterben bedroht. Doch es gibt Hoffnung für den Primaten. - © wikimedia Commons/Grendelkhan

Vom Weißen Nashorn leben weltweit nur noch sieben Tiere in Zoos, auch der genetisch eng mit dem Menschen verwandte Drill ist vom Aussterben bedroht. Mit einem auch beim Menschen angewandten Verfahren gelang es den Forschern, sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen zu züchten. Diese könnten nicht nur zur Behandlung von Krankheiten verwendet werden, sondern auch zur Zucht von Sperma und Eiern zur Fortpflanzung bedrohter Tiere.

"Die beste Art, das Aussterben von Tierarten zu verhindern, ist es, sie und ihren Lebensraum zu schützen, doch das ist nicht immer möglich", sagte Ryder, der Leiter für Tiergenetik am Zoo von San Diego. Die Erfolge beim Weißen Nashorn und beim Drill sind für Oliver Ryder und Jeanne Loring nur der erste Schritt: Langfristig wollen sie einen ganzen "Stammzellen-Zoo" aufbauen.