Zum Hauptinhalt springen

Drei Planeten und acht Edelsteine

Von Hermann Mucke

Wissen

Sonnenchronik: Die Lichten Tage erreichen im Juni ihre größte Dauer. Vom 1. mit 15 Stunden 49 bis zum 21. wächst sie auf 16 Stunden 5 Minuten. Dann haben wir Sommersonnenwende um 0.34 Uhr MESZ mit längstem Lichten Tag und Sommeranfang. Die Sonne hat den Anfang des Zeichens Krebs erreicht. Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg zieht die helle Mitte des von der Schattenscheibe am Nordpfeiler auf den Nordweg geworfenen Schattens mittags über die letzte Spange des Nordweges mit der Aufschrift 21.Jun und dem Krebssymbol.

Von der Mittenscheibe in der Plattform sehen wir auch die Sonne von der Sonnensäule nahe Nordosten über die höchste Quertafel am Südmast bis zur Sonnensäule nahe Nordwesten ziehen. Danach sinkt die Dauer der Lichten Tage bis 30. auf 16 Stunden 1 Minute. Ab Sonnenuntergang dauert die Bürgerliche Dämmerung bis zum Erscheinen der ersten Sterne 41 Minuten. Die nautische Dämmerung verlängert sich vom 1. mit 1 Stunde 35 bis 21. auf 1 Stunde 40 und sinkt bis 30. auf 1 Stunde 38 Minuten.



Mondchronik: Am 1. morgens geht eine schmale Sichel auf; am 3. durchläuft der Mond seine Erdnähe im Widder und zeigt sich in der Morgendämmerung zwischen Ostnordosten und Osten als zarte Altlichtsichel. "Altlicht" ist die letzte sichtbare Phase vor Neumond am 5. Danach zeigt sich das "Neulicht" am 6. in der westnordwestlichen Abenddämmerung. Der Mond zieht in höchster Himmelsbahn vom Auf- zum Untergang. Am 7. lässt uns die Libration, die perspektivische Schwankung der dunklen Mareflecken gegen den Mondrand, den Mondnordpol so randfern als möglich sehen. Am 10. sorgt sie für ein äußerst randfernes Mare Crisium am rechten oberen Mondrand. Am 11. steht der Mond nahe Jupiter und erreicht am 12. sein Erstes Viertel in der Jungfrau. Am 15. durchläuft er seine Erdferne in der Jungfrau, am 17. steht er bei Mars. Tags darauf können wir seinen Südpol so randfern als möglich sehen. Der Mond steht bei Saturn. Vollmond haben wir am 20. im Schützen und er zieht dort in niedrigster Bahn vom Auf- zum Untergang. Die Libration lässt uns den Fleck Grimaldi am 24. fern vom linken Mondrand sehen. Die Bedeckung des Neptun am 26. ist nicht freisichtig, aber in Wien von 1.09 bis 1.36 Uhr mit einem kleinen Fernrohr zu sehen. Das letzte Mondereignis ist das Letzte Viertel am 27. im Walfisch.

Planetenlauf:Merkur und Venus sind im Strahlenkranz der Sonne unsichtbar. Aber drei helle Planeten sind sichtbar: Mars in der Waage strahlt rot aus dem Südsüdosten, später im Südsüdwesten. Jupiter im Löwen leuchtet ähnlich hell wie Mars hoch nahe Westsüdwesten und sinkt später bis in den niedrigen Westen. Saturn können wir anfangs niedrig im Südosten, später höher nahe Süden im Schlangenträger sehen. Die vier großen Jupitermonde stehen jeden Abend anders. Aber meist sind auch nicht alle vier gleichzeitig zu sehen - es gibt Durchgänge vor der Jupiterscheibe, Bedeckungen dahinter, Verfinsterungen durch den von Jupiter geworfenen Schatten sowie Schattendurchgänge der Monde auf der Jupiterscheibe.

Der Österreichische Himmelskalender bietet ein tägliches Panorama der "Galilei’schen Jupitermonde". Zusendung nach Eingang von 14 Euro auf IBAN AT616 0000 0000 7907 948 auf die angegebene Adresse. Ebendort finden sich die Daten zur Sichtbarkeit des hellsten Saturnmondes Titan. Er steht als schwaches Pünktchen am 2. und 18. westlich, am 10. und 26. östlich des Saturn.

Sternenbilderhimmel: Die Sternkarte gilt für den 6. um 23.53 und für den 30. um 22.19 Uhr. Wir halten sie so über dem Kopf, dass die betrachtete Gegend unten liegt. Die kleinen Kreise bedeuten Mars (M), Jupiter (J) und Saturn (S). Der strichlierte Kreisbogen deutet die Milchstraße an. Der abendliche Spätfrühlingshimmel bietet zur Ferienzeit acht "hellste" Sterne: Das Große Norddreieck steht hoch im Osten mit den Hauptsternen von Wega (25 Lichtjahre entfernt) in der Leier, Deneb (3200) im Schwan und Altair (17) im Adler. Hoch im Südwesten strahlt Arkturus (37) im Bootes oder Bärenhüter. Zu ihm und Spika (262) in der Jungfrau führt der "Deichselschwung" des Großen Himmelswagens und niedrig im Süden leuchtet Antares (600) im Skorpion. Der tief im Westen stehende Löwe steuert Regulus (177) bei. Ganz niedrig nahe Norden zeigt sich nun auch Kapella im Fuhrmann.

Näheres zu den "Edelsteinen am Himmel", wie Masse, Leuchtkraft, Temperatur, Durchmesser findet sich im Begleitband des Planetariums. Zusendung nach Eingang von 13,30 Euro auf IBAN AT646 0000 000 93 953 136 - samt Tierkreiskalender zu Stand und Lauf von Sonne und hellen Planeten.

Freiluftplanetarium: Sterngarten Georgenberg bei der Wotruba-Kirche in Wien 23: Samstag, 18. Juni, 12.30 Uhr Sommensonnwend-Mittag: Jahreszeiten, Tageszeiten und bei Schönwetter Beobachtung von Mittagsdurchgang sowie Höhe der Sonne und Stand von Sonne, Mond und hellen Planeten am Tag an der Tierkreisscheibe mit Hermann Mucke. Die Teilnahme daran ist frei.

www.astronomisches-buero-wien.or.at

Tel: 01/889 35 41