Darmstadt. Eine neu entdeckte Käferart tarnt sich als Hinterteil einer Ameise. Nymphister kronaueri hakt sich mit seinem Mundwerkzeug auf dem Rücken von Treiberameisen fest und lässt sich "per Anhalter" zum neuen Nistplatz der Ameisen transportieren, wie die Technische Universität (TU) Darmstadt kürzlich mitteilte. Die Art wurde nach dem deutschen Treiberameisenforscher Daniel Kronauer benannt.
Forscher der TU und des National Museum of Natural History in Washington entdeckten die neue Käferart, als sie im Regenwald von Costa Rica Treiberameisen während eines nächtlichen Umzugs beobachteten. Dabei bemerkten die Wissenschafter, dass die Hinterteile mancher Ameisen seltsam aussahen.
Von der Seite betrachtet schien es, als hätten die Ameisen zwei Hinterteile. "Zu unserer Überraschung und Freude stellte sich das 'zweite Hinterteil' als neue Käferart heraus, erklärte der Darmstädter Forscher Christoph von Beeren.
Der Käfer ist nicht das einzige Lebewesen, das vom Zusammenleben mit den Ameisen profitiert und dort zum Beispiel vor eigenen Räubern sicher ist. Auch Silberfische, Milben, Fliegen, Tausendfüßler und andere Käfer beteiligen sich an den nächtlichen Umzügen der Treiberameisen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift BMC Zoology veröffentlicht.