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Verfinsterter Mond und bis zu zwei Sternschnuppen pro Minute!

Von Hermann Mucke

Wissen

Sonnenchronik: Die Dauer der Lichten Tage sinkt von 15 Stunden 01 am 1. bis 13 Stunden 27 Minuten am 31. Die Dauer der Bürgerlichen Dämmerung verkürzt sich von 36 auf 32 Minuten ab Sonnenuntergang bis zur Sonnentiefe von 6 Graden und dem Erscheinen der ersten hellen Sterne hoch am Himmel. Deutlicher sinkt die Dauer der Nautischen Dämmerung vom Sonnenuntergang bis zum Eintritt der fast vollen Nacht bis zu 12 Graden Sonnentiefe von 1 Stunde 23 auf 1 Stunde 11 Minuten. Die Sonne erscheint von der umlaufenden Erde als Wandelgestirn im Tierkreis und erreicht am 23. um 0.20 Uhr MESZ den Anfang der Jungfrau. An diesem Mittag zieht der von der Lochscheibe am Nordpfeiler geworfene Schatten über die Nordwegspange mit der Aufschrift 23 AUG mit dem Jungfrau-Symbol.

Mondchronik: Am Abend des 1. zeigt sich ein deutlich über die Mitte erleuchteter Mond im Skorpion. Er durchläuft am 2. nahe Saturn seine Erdferne und steht dort auch am 3. In niedrigster Himmelsbahn finden wir ihn im Schützen am nächsten Tag. Der Vollmond am 7. im Steinbock bringt eine bei uns leider unvollständig sichtbare Partielle Mondfinsternis. Der Mond geht für Wien zu 25 Prozent verfinstert um 20.12 Uhr im Ostsüdosten auf. Der Austritt aus dem Kernschatten fällt auf 21.18 Uhr und die Freisichtigkeit endet rechnerisch um 21.54 Uhr mit dem Verschwinden der letzten Schattenspur am rechten unteren Mondrand in 13 Grad Höhe. Das Ende der Freisichtigkeit hängt vom Bewölkungszustand ab - die Uhrzeit ihres beobachteten Endes kann daher geringfügig abweichen. Deshalb wird gebeten, das Verschwinden der letzten wahrnehmbaren Schattenspur möglichst genau zu beobachten und dem Astronomischen Büro, Hasenwartgasse 32, 1230 Wien, mitzuteilen.

Am 11. sorgt die Libration für die perspektivische Schwankung der dunklen Mareflecken gegen den Mondrand, sodass der Fleck Grimaldi möglichst fern vom linken Mondrand erscheint. Am 15. bewirkt sie auch einen möglichst randfernen Mondnordpol, ebenso tritt das Letzte Viertel im Stier ein. Der Mond steht am 18. in den Zwillingen in Erdnähe sowie in höchster Himmelsbahn und wir finden ihn am 19. unweit Venus. Die feine Altlichtsichel können wir tief in der Morgendämmerung am 20. zwischen Ostnordosten und Osten sehen. Sie ist die letzte sichtbare Mondphase vor dem Neumond am 21., der mit einer bei uns unsichtbaren Totalen Sonnenfinsternis verbunden ist. Als zarte Neulichtsichel erscheint der Mond am 23. wieder tief in der Abenddämmerung im Westen. Tags darauf ist wegen der Libration das kleine Mare Crisium möglichst fern vom oberen rechten Mondrand zu sehen. Der 25. zeigt den Mond nahe Jupiter und die Libration rückt am 28. den Mondsüdpol in randferne Lage. Das Erste Viertel im Skorpion tritt am 29. ein und nochmals durchläuft der Mond seine Erdferne am 30. im Schlangenträger und steht auch nochmals nahe Saturn.

Planetenlauf: Merkur und Mars bleiben für das freie Auge un-sichtbar. Venus leuchtet morgens hoch zwischen Ostnordosten und Osten und zieht von den Zwillingen in den Krebs. Jupiter steht abends schon tief nahe Westsüdwesten in der Jungfrau. Saturn zeigt sich abends von Süden bis Südsüdwesten im Schlangenträger. Jetzt können der Ringplanet und sein hellster Mond Titan bequem beobachtet werden. Am 7. und 23. steht Titan rechts und am 15. und 31. links von Saturn.

Sternschnuppen der Perseiden: Bis 24. strahlen aus dem Schwertarm des Perseus vor Beginn der Morgendämmerung hoch im Nordosten die Sternschnuppen der Perseiden. Die Erde durchfliegt die Raumbahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Dessen Zerfallsprodukte verglühen in der Lufthülle der Erde. In dunkler, klarer Nacht können vor Beginn der Morgendämmerung am 13. August mehr als zwei Sternschnuppen pro Minute gesehen werden. Gut lassen sich diese Meteore im Freiluftplanetarium Sterngarten in Wien 23 verfolgen!

Sternbilderstand: Unsere Karte gilt für 1. August 22.13 Uhr und für 31. um 20.15 Uhr. S bezeichnet Saturn. Wir halten sie so, dass die beobachtete Himmelsgegend unten liegt. Helle Hauptsterne zieren den abendlichen Augusthimmel: hoch nahe Süden das hier strichlierte Große Norddreieck mit Leier, Schwan und Adler, hoch im Westen der Bärenhüter, tief im Südsüdwesten der Skorpion und tief nahe Norden der Fuhrmann. Von Nordnordosten bis Osten erhebt sich die Fünfsternreihe mit Perseus, Andromeda und Pegasus. Sie liegt flach am sommerlichen Abendhimmel. Schuld ist der "Parallaktische Winkel" zwischen Vertikalkreis und Stundenkreis. Zufolge der täglichen Himmelsdrehung wird dieser in der Mittagslinie zu Null.

Freiluftplanetarium: Mo., 7.VIII., 20h Sterngarten Georgenberg, Wien 23, bei der Wotruba-Kirche: Partielle Mondfinsternis - Erläuterung und Beobachtung.

Tel. 01-889 35 41, astbuero@astronomisches-buero-wien.or.at.