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Im Sand verlaufen

Von Matthias Winterer

Wissen
Das südliche Portal des Götschkatunnels. Als die Arbeiter die Röhren in den Granit trieben, sackte 2013 das Grundwasser ab.
© Kristina Gould

Versiegter Bach, trockene Brunnen, verdörrte Wiesen. Ein Tunnelbau löste in OÖ eine Katastrophe aus. Die Folgen waren bekannt. Sie wurden von der Asfinag und der Politik in Kauf genommen.


Linz. Trockene Erde rieselt wie Sand durch Manfreds Finger. Der Bauer starrt auf den rissigen Boden. Skeptisch hebt er den Blick zu den morschen Ästen über ihm. "Alles dürr, alles kaputt", brummt er und schüttelt den Kopf. Die Wiese hinter ihm ist eine braune Fläche aus versengten Grashalmen. Manfred könnte auch in der Savanne stehen. Doch Manfred steht inmitten eines Bachbettes im oberösterreichischen Mühlviertel.

Noch vor wenigen Jahren bauten hier Kinder zwischen Schlüsselblumen und Schafgarben Staudämme. Die Baumkronen der Eichen am Ufer waren grün und gesund. Auf den Feldern fuhren die Bauern ertragreiche Ernten ein. Das ist vorbei. Der Grund dafür liegt 40 Meter unter Manfreds Füßen.

Dort brausen Lastwägen und Autos durch den viereinhalb Kilometer langen Götschkatunnel. Er ist das Herzstück der neuen S10 – einem Prestigeprojekt der Landespolitik und der Autobahngesellschaft Asfinag. Unter Pauken und Trompeten eröffnete die Politprominenz Ende 2015 die Trasse. Der damalige Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ) und der damalige Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) schmückten sich in ihren Reden mit der neuen Schnellstraße. Danach gab es Würstel und Bier.

Seither sind rund 50 Brunnen versiegt. Ein Bachlauf fiel trocken.
© Kristina Gould

Kein Wort über versiegte Brunnen. Kein Wort über staubtrockene Bachläufe. Kein Wort über dürre Felder. Kein Wort über die ökologische Katastrophe, die der Tunnelbau auslöste. Denn bereits zwei Jahre vorher sackt in den Ortschaften über dem Tunnel das Grundwasser ab – in Loibersdorf, Gauschitzberg und Pfaffendorf. Die Arbeiter treiben zu diesem Zeitpunkt die Röhren des Tunnels in den Granit. Der Zusammenhang zu den Bauarbeiten liegt auf der Hand.

Auch Oliver Montag bestätigt dies gegenüber der "Wiener Zeitung". Als Mitarbeiter der Firma "OM Ziviltechnik-Geologie" war er für die wasserrechtliche Bauaufsicht des Projekts verantwortlich. "Aus den vorliegenden Beweissicherungsmessungen ist ersichtlich, dass es durch den Bau des Tunnels zu einer Beeinflussung des Grundwasserkörpers oberhalb des Tunnels gekommen ist", schreibt Montag in einer Stellungnahme.

Folgenschwere Konsequenzen

Konkret kam es zu einer sogenannten Grundwasserabsenkung. "So wie in Binnengewässern oder im Ozean hat auch das Grundwasser eine Oberfläche in einer gewissen Höhe. Bei einem Tunnelvortrieb können Grundwasservorkommen angebohrt werden", erklärt Markus Fiebig, Hydrogeologe der Universität für Bodenkultur Wien. "Dann senkt sich diese Wasseroberfläche."

Die Konsequenzen sind folgenschwer. "Pflanzen brauchen Wasser und beziehen es in den meisten Fällen durch Wurzeln aus dem Untergrund. Wenn dort kein Wasser mehr vorhanden ist, sterben sie. Auch Tiere sind auf die Verfügbarkeit von Wasser aus dem Untergrund angewiesen", sagt Fiebig. Wenn das Wasser weg ist, verändern sich also Flora und Fauna in den betroffenen Gebieten. Feuchtbiotope versanden, Wälder können absterben.

Genau das ist oberhalb des Tunnels nun Realität. An die 50 Brunnen sind versiegt, ein Bachlauf liegt trocken. Der Wald stirbt. Für die Landwirtschaft, die die Gegend über Jahrhunderte prägte, ist nur noch wenig zu holen.

Doch wie konnte das passieren? Was genau lief schief? Und wer ist dafür verantwortlich? Die Fragen werden von Beteiligten divergent beantwortet. Der Schwarze Peter geht die Runde. Keiner will Schuld tragen. Keiner will verantwortlich sein. Der Fall ist komplex. Will man ihn verstehen, muss man zurück zum Ursprung des Projekts.

Überlastete Schnellstraße

Ende der 1990er Jahre schlängelt sich ein schmales Asphaltband durch das hügelige Mühlviertel. Die sogenannte Prager Straße (oder Mühlviertler Straße) führt von Linz zur Staatsgrenze nach Tschechien. Eine wichtige Anbindung für Pendler aus dem Mühlviertel. Doch seit dem Fall des "Eisernen Vorhangs" 1989 nimmt auch der Schwerverkehr zu. Täglich donnern hunderte Lkw über die zweispurige Piste. Die Landstraße ist zunehmend überlastet. Sie soll zur vierspurigen Schnellstraße ausgebaut werden.

Für die Landwirtschaft ist nur noch wenig zu holen. "Die ohnehin spärlichen Erträge liegen noch einmal deutlich unter denen benachbarter Gebiete", sagt ein ansässiger Landwirt.
© Kristina Gould

Um die Jahrtausendwende wird die republikeigene Infrastrukturgesellschaft Asfinag mit dem Projekt beauftragt. Es folgen langwierige Diskussionen über die Trassenführung. Umweltschützer und Grüne sind skeptisch. Bürgermeister wollen die Straße nicht auf ihrem Gemeindegebiet. Anrainer fürchten den Lärm. Pendler wollen nahe Auffahrten. Und die Politik drängt auf schnelle Umsetzung.

2004 liegt schließlich die Einigung auf dem Tisch. Die Detailplanungen beginnen. Doch bevor gebaut werden kann, muss eine sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt werden. Darin bewerten verschiedene Gutachter mögliche Auswirkungen auf die Umwelt. Sollten die Auswirkungen zu groß sein, kann nicht gebaut werden. Eine irreversible Grundwasserabsenkung würde einen sofortigen Planungsstopp bedeuten. Denn die Vorteile eines Tunnels für die Allgemeinheit rechtfertigen die Folgen für Flora, Fauna und Landwirtschaft nicht.

Risiko war bekannt

Erstaunlicherweise spricht die UVP eine Grundwasserabsenkung an mehreren Stellen konkret an. "Da die Grundwasserabsenkung ohne Maßnahmen sich somit quantitativ massiv während der Vortriebsphase auf alle Brunnen und Quellen sowie wahrscheinlich auch auf die Oberflächengewässer auswirken wird und diese Auswirkungen auch während einer ersten Betriebsphase bis fünf Jahre weiter bestehen bleiben, sind entsprechende Maßnahmen unbedingt notwendig", heißt es etwa im geologischen Teilgutachten aus dem Jahr 2008. Als Maßnahme wird beispielsweise die regelmäßige Messung von abfließendem Wasser während der Bauarbeiten vorgeschrieben. Sollte dies ein gewisses Maß überschreiten, muss der Tunnel an diesen Stellen abgedichtet werden.

In der Baugenehmigung des Straßenabschnitts aus dem Jahr 2009 wird sogar davon ausgegangen, dass sich die Grundwassersituation auch nach den fünf Jahren von selbst nicht mehr normalisieren wird. Einzig durch die entsprechenden Maßnahmen könne man eine dauerhafte Absenkung verhindern: "Falls die unbedingt notwendig vorgesehenen Maßnahmen entsprechend ausgeführt werden, ist davon auszugehen, dass sich in der ersten Betriebsphase in einem Zeitraum von 1 bis 5 Jahren der ursprüngliche Zustand des unterirdischen Wasserhaushalts wieder einstellt."

Heute – zwei Jahre nach Eröffnung des Tunnels – sind die Böden bereits seit vier Jahren trocken. Von einer Rückbildung des Grundwassers geht mittlerweile niemand mehr aus. Ob die erforderlichen Maßnahmen tatsächlich ergriffen wurden, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Ob sie überhaupt den gewünschten Effekt gehabt hätten, ist darüber hinaus fraglich.

War der Tunnelbau zulässig?

Ein Mitarbeiter des Projekts gibt der "Wiener Zeitung" Einblicke in den Prüfungsprozess. Er möchte seinen Namen nicht in der Zeitung lesen. Seine Aussagen legen schwere strukturelle Mängel offen und erheben Vorwürfe gegen Politik und Asfinag.

Ein Mitarbeiter des Großprojekts gibt der "Wiener Zeitung" Einblicke in den Prüfungsprozess. Er möchte seinen Namen nicht in der Zeitung lesen.
© Kristina Gould

"Die Voraussetzung für die Umweltverträglichkeit des Götschkatunnels war, dass oberhalb des Tunnels mehr Wasser in den Untergrund versickern muss, als unten durch den Tunnel abfließen darf", sagt er. "Innerhalb der UVP-Arbeitsgruppe wurde diese Problematik mehrmals kontrovers diskutiert – auch die Möglichkeit der Nicht-Umweltverträglichkeit des Götschkatunnels."

Schlussendlich einigte man sich darauf, den Bau zu genehmigen – ordnete aber besagte zusätzliche Maßnahmen an. Zum Missmut der Gutachter soll es der Asfinag jedoch gelungen sein, die verlangten Vorkehrungen abzumildern. "Mehrere Maßnahmen wurden dann im Laufe der UVP-Verhandlung von der Asfinag aber als ‚überschießend‘ – also ‚zu viel verlangt‘ – eingestuft. Daraufhin mussten sie angepasst werden. Das war ein Fehler, die Gutachter hätten darauf bestehen sollen. Die Unterlagen waren damals jedoch nicht ausreichend, um das argumentieren zu können", sagt der Beteiligte.

Planungsbüros werden von der Asfinag beauftragt

Damit spricht er ein generelles Problem von Bauprojekten dieser Größenordnung an. Die Unterlagen – auf deren Grundlage die Sachverständigen die Umweltauswirkungen abschätzen sollen – seien oft auf niedrigem wissenschaftlichem Niveau, lückenhaft oder wenig aussagekräftig. Qualitativ mangelhafte Unterlagen und Daten seien die Folge eines strukturellen Mankos. Eines Fehlers im System, der eine objektive Einschätzung der Umweltauswirkungen unmöglich mache.

Der UVP geht die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) voraus. Die UVE ist ein umfangreiches Konvolut an Daten, Untersuchungen und Teilgutachten. Die Gutachter der UVP bauen ihre Arbeit maßgeblich auf diesen Unterlagen auf. Die UVE wird von Planungsbüros erstellt, die von der Asfinag beauftragt werden.

"Die gelieferten Unterlagen sind qualitativ oft sehr unterschiedlich", sagt der Beteiligte. Im Vorfeld der UVP könnten die Gutachter die Daten zwar beurteilen und gegebenenfalls Erweiterungen und Verbesserungen von den Planungsbüros anfordern. Diese müssen jedoch genehmigt werden. "Hier besteht eine Hürde. Die UVP-Gutachter sind zwar nominell unabhängig, Asfinag und Ministerium bestimmen aber darüber, ob ihre Forderungen nach Ergänzungen akzeptiert oder als ‚zu teuer‘ abgelehnt werden."

Schlechte Datenlage

"Im Endeffekt ist die Datengrundlage weit von der Ausführungsebene entfernt. Die grundsätzlichen Probleme können zwar auf dieser Ebene erkannt werden, die tatsächlichen Probleme beim Tunnelbau sind damit im Detail aber nicht definierbar", so der Beteiligte weiter. Die UVP-Gutachter könnten also gar keine exakte Prognose der Umweltauswirkungen treffen. "Treten bei der Bauausführung aber Probleme auf, wird trotzdem auf die Aussagen des UVP-Gutachters verwiesen und argumentiert, dass dieser die Problematik so nicht im Detail ausgeführt hätte."

Genau das sei auch im konkreten Fall des Götschkatunnels passiert. Die Verantwortung für die Grundwasserabsenkung sei schlussendlich auf den Schultern der Gutachter abgeladen worden. "Die – von der Asfinag beauftragte – Baufirma (Ann. Porr Bau GmbH) sah die Schuld bei den UVP-Gutachtern. Sie kritisierten eine zu ungenaue Formulierung der zu treffenden Maßnahmen im UVP."

Herbert Rössler, Leiter der Wasserrechtsbehörde der oberösterreichischen Landesregierung, schlägt in eine ähnliche Kerbe. Auch er sucht den Grund für das Malheur bei den Gutachtern. "Der hydrogeologische Sachverständige hat die Auswirkungen der Maßnahmen in einer bestimmten Weise eingeschätzt. Jetzt stellt sich die Frage, ob er sich möglicherweise geirrt hat", sagt er gegenüber der "Wiener Zeitung". Auch Montag beruft sich in seiner Stellungnahme auf vorangegangene Prognosen: "Bei der baugeologischen Dokumentation des Vortriebs des Tunnels Götschka haben sich gegenüber dem geologischen Baugrundmodell der Einreichoperate geänderte tatsächliche Gebirgsverhältnisse gezeigt, die jedenfalls andere als die in den Bewilligungsverfahren prognostizierten Auswirkungen auf das Bergwasserregime zeitigten."

Kritik an Kontrollmechanismen

Wer die Verantwortung nun tatsächlich trägt, wird schlussendlich wohl nie geklärt werden. Nicht zuletzt aufgrund der komplexen und wenig transparenten Kontrollmechanismen derartiger Projekte. Zahlreiche Organe sollen während der Bauarbeiten die Einhaltung der Auflagen, Vorschriften, Maßnahmen überprüfen – von der örtlichen Bauaufsicht, die die Asfinag bestellt, über behördlich berufene wasserrechtliche und ökologische Bauaufsichten bis hin zu einzelnen Firmen, die etwa Brunnenmessungen durchführen. "Diese Kontrollorgane sind jedoch nicht gleichzeitig und ständig an allen aktiven Bauabschnitten vor Ort. Ihre Kontrolldaten stehen meist erst zu spät zur Verfügung", sagt der Beteiligte des Projekts.

So sei beim Tunnelbau im Mühlviertel relativ rasch erkannt geworden, dass sich das Grundwasser absenkt, jedoch zu spät reagiert worden. "Als es zu einer von der Wasserrechtsbehörde einberufenen Besprechung kam, beschloss man, bereits festgelegte Maßnahmen nicht mehr durchzuführen." Schließlich sei die Absenkung ohnehin schon geschehen. "Ob davor eine Maßnahme zu wenig ergriffen wurde, kann heute niemand mehr sagen. Diese Stellen des Tunnels sind nicht mehr zugänglich."

Spatenstich vor Bescheid

Sollte der Bau des Tunnels auf Biegen und Brechen durchgesetzt werden? Nahm die Politik eine Grundwasserabsenkung in Kauf, um die lang ersehnte Straße zu verwirklichen? Die Fragen drängen sich auf. Interne Kreise beantworten sie mit einer Geschichte. Auch sie wollen anonym bleiben.
Im Zuge der Wasserrechtsverhandlungen hätten Sachverständige mit Beamten der Wasserrechtsbehörde intensiv vor Ort an der UVP gearbeitet. Unter erheblichem Zeitdruck. Denn nur wenige hundert Meter entfernt sei bereits das Festzelt für die Spatenstichfeier am nächsten Tag aufgebaut worden. Der Termin wurde von der Politik festgelegt. Den notwendigen Wasserrechtsbescheid hätte man nicht abgewartet.

Gutachten, die im Vorfeld vor einer ökologischen Katastrophe warnen. Die Asfing, die Druck auf Gutachter ausübt. Minderwertige Daten. Nicht funktionierende Kontrollmechanismen. Das ist harter Tobak. Trifft das alles zu, sollten Bewilligungsverfahren wie die UVP dringend überdacht werden.

Behörde weist Vorwürfe zurück

Konfrontiert man die Asfinag mit den Kritikpunkten, wird jedoch beschwichtigt. "Wir haben diverse Auflagen mit dem Ziel, den Tunnel abzudichten, umgesetzt. Es wurden weder behördliche Maßnahmen abgemildert, noch ist an der Qualität der Einreichunterlagen bzw. der behördlichen Auflagen zu zweifeln", heißt es gegenüber der "Wiener Zeitung".

Auch die Wasserrechtsbehörde des Landes Oberösterreich weist die Vorwürfe zurück. "Notwendige Vorschreibungen werden ohne Kostenbetrachtung hinterfragt, einzig und alleine die fachliche Notwendigkeit zum Schutz öffentlicher Interessen ist ausschlaggebend", heißt es da etwa. "Wünsche" der Asfinag, Vorschreibungen "abzumildern" würden lediglich eine "ausgesprochen untergeordneter Bedeutung spielen." Die Ansicht einer unzureichenden Datenlage in der UVE teilt die Wasserrechtsbehörde ebenfalls nicht. "Hinsichtlich der Unterlagen ist keine Mangelhaftigkeit hervorgekommen, bzw. wären, wie in vielen anderen Verfahren, Nachforderungen getätigt worden." Die Kontrollen seien ebenfalls "entsprechend der Auflagen des Bescheids von der behördlich bestellten Bauaufsicht eingehalten worden." Von der Absenkung des Grundwassers hätte man erst im September 2015 erfahren.

Manfred fielen die trockenen Böden bereits 2013 auf. Seither erntet er weniger. Die extreme Hitze und Trockenheit der vergangenen Sommer sei nicht der einzige Grund für die leeren Heuböden. "Die Erträge liegen noch einmal deutlich unter denen benachbarter Gebiete", sagt er. "Hier gab es schon immer wenig Niederschlag, die Ernten fielen aber trotzdem gut aus, weil die hydrogeologischen Grundverhältnisse gut waren." Vor dem Bau des Tunnels lag der Grundwasserspiegel rund 80 Zentimeter unter der Oberfläche. Das sind optimale Bedingungen für das Wachstum von Gräsern. Nun muss man jedoch tief graben, um auf Wasser zu stoßen. In trockenen Sommern wirkt sich das besonders negativ aus. "Wenn von unten und oben kein Wasser kommt, ist die Situation denkbar schlecht."

Am meisten ärgert den Landwirt jedoch die Verschwiegenheit der Beteiligten. Niemand verlor je ein Wort darüber. Seit 2008 kannte man die Gefahr. Doch gewarnt wurde niemand. "Selbst auf Nachfrage bei einer der Informationsveranstaltungen der Asfinag wurde jegliches Bedenken vom Tisch gekehrt", sagt Manfred.

Heute sprudelt im Oberlauf des Loibersdorfer Baches wieder Wasser. Er speist sich jedoch nicht mehr natürlich. Das Wasser wird dem Bach über Pumpen zugeleitet. Es ist eine erzwungene Schadensbegrenzung. Auf Druck der oberösterreichischen Landesregierung musste die Asfinag diese Maßnahme umsetzten und den Bach künstlich bewässern.

Sie wird das ökologische Problem der Region jedoch nicht lösen. "Ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein kosmetischer Eingriff, um uns zu beschwichtigen", sagt Manfred. "Das Grundwasser kommt davon auch nicht wieder zurück."