Planetenlauf: Merkur und Venus bleiben für das freie Auge im Strahlenkranz der Sonne verborgen. Mars strahlt von Süden bis Südsüdwesten aus dem Steinbock. Von Jupiter müssen wir uns bald verabschieden, er steht tief zwischen Südwesten und Westsüdwesten und versinkt am 31. in der Abenddämmerung. Saturn zeigt sich zwischen Südsüdwesten und Südwesten im Schützen.
Sternschnuppenstrom der Orioniden: Vom 2. Oktober bis 7. November mit einem Maximum am 21. von 20 pro Stunde sind die Sternschnuppen aus der Keule des Orion tätig. Die Erde durchfliegt den sehr breiten Strom der Teilchen, die der Komet 1P Halley ausgestreut hat und die in der Lufthülle verglühen. Die Raumbahn des Kometen 1P Halley hat eine weit innerhalb der Erdbahn liegende Sonnennähe und schneidet die Erdbahn an zwei Stellen: einmal im Mai und dann jetzt im Oktober. So entstehen die Meteore der Eta-Aquariden und der Orioniden. Beobachtungen wären günstig in dunkler, klarer Nacht etwa um den 21. ab Beginn der Morgendämmerung um 4 Uhr.
Sternbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 1. Oktober um 22.12 Uhr und den 27. Oktober um 20.29 Uhr. Am niedrigen Südhimmel zeigt sie den Mars (markiert mit Kästchen "M"), der im Oktober durch den Steinbock zieht. Das bietet eine schöne Gelegenheit, seine Planetenwanderung zu verfolgen. Er hat seinen Rücklaufbogen zwischen den beiden Stillständen am 26. Juni und 27. August beendet und ist seither zunehmend rascher rechtläufig bewegt, also vor dem Sternenhintergrund nach Osten. Das wirkt gegen die jahreszeitliche Verschiebung des Sternbildhimmels um vier Minuten pro Tag nach Westen und verlängert damit seine abendliche Sichtbarkeit bedeutend. Sie währt daher noch bis Anfang Juni nächsten Jahres!
Der abendliche Frühherbsthimmel bietet an dunklen, klaren Abenden das matte Band der Milchstraße, den Anblick unserer großen, flachen Wolke aus Sternen, Staub und Gas. Sie ist als strichlierter Kreisbogen angedeutet. Hoch im Südwesten steht das Große Norddreieck aus den Hauptsternen von Leier, Schwan und Adler sowie Stier und Fuhrmann mit Aldebaran und Kapella aus dem Sechseck um Orion. Vom hohen Ostnordosten bis nahe in den Süden zieht sich die "Fünfsternreihe" mit den Hauptsternen von Perseus, Andromeda und Pegasus. Tief im Süden finden wir Fomalhaut, den Hauptstern des Südlichen Fisches. Er ist einer der "Altpersischen Königssterne", die sich nach alter Überlieferung in die vier Hauptteile des Himmels geteilt haben: Aldebaran im Stier, Regulus im Löwen, Antares im Skorpion und eben Fomalhaut.
Infos: www.astronomisches-buero-wien.or.at
oder 01/89 35 410