Kritisch merkt Rudolf Freiler, Lembach/Kirchschlag, an, dass nicht klar sei, wie der Feldherr "seine Bau- und Sammelwut finanziert hat". Selbst das Einkommen als General und Berater für das Kaiserhaus habe dafür nicht gereicht. "Man vermutet daher, dass er auf seinen Kriegszügen kräftig geplündert hat . . . Damit war er aber gewiss keine Ausnahme."

Prinz Eugens Feldzüge trugen auch dazu bei, dass z.B. in Schloss Hof heute (wieder) Exotisches zu bewundern ist. Karl Warlischek, Wien 3, erwähnt die "Wüstenschiffe" in der "Tierwelt" der Prunkanlage. Prinz Eugen brachte Kamele "von seinen Kriegen gegen die Osmanen" mit.

"Die außerordentliche Pracht des Schlosses und seines einzigartigen Gartens, der über sieben Terrassen zur March reicht", bewundert Ing. Alfred Kaiser, Purkersdorf. Darin befinden sich auch Orangerien, in denen sich "der Zauber der mediterranen Pflanzenwelt entfaltet."

Apropos Gärten: Einen "Sprung zu einem eher vergessenen Schloss" möchte Dr. Gerhard Jungmayer, Wien 22, machen: Jenes "in Obersiebenbrunn, . . . das von Kaiser Karl VI." an Prinz Eugen übergeben wurde, "nachdem dieser schon Schlossherr auf Hof und Niederweiden" war. Der Feldherr ließ es "barock umgestalten". Das nicht öffentliche Gelände beherbergt einen "Gartenpavillon von Lukas Hildebrandt".

Zu den Eigentumsverhältnissen notiert Gesandter i.R. Dr. Josef Litschauer, Wien 10: Ursprünglich war es bis 1725 im "Besitz des Wiener Erzbischofs Kollonitsch". Es wurde "2001 von der Koptischen Kirche erworben" und dient heute als Kloster.

Zuflucht für Ex-Kaiser

Auf die in Nro. 392 gestellte Frage, welches der Schlösser bei den Zeitreisenden auf der "Besuchsliste" steht, nannten viele Schloss Hof, das - wie Manfred Bermann, Wien 13, anmerkt - auch Schlosshof geschrieben wird. Bei Mag. Robert Lamberger, Wien 4, ist es "Eckartsau, dessen Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht".

Es wurde, wie Gerhard Toifl, Wien 17, herausfand, von "einer Burg in ein Jagdschloss" umfunktioniert und gehörte bis ins 16. Jahrhundert dem Adelsgeschlecht der Eckartsauer. Dann folgten diverse Besitzerwechsel, "bis 1720 Franz Ferdinand Graf Kinsky die Burg kaufte". Er beauftragte Joseph Emanuel Fischer von Erlach mit dem Umbau.

Noch heute findet sich das Schloss in den Geschichtsbüchern, so Herbert Beer, Wolfpassing, weil dorthin Habsburgs Karl I. "nach seinem Regierungsverzicht . . . mit Kaiserin Zita und den Kindern" im November 1918 übersiedelte. Im staatlichen Schloss Schönbrunn durfte er nicht bleiben.

Wie auch Eckartsau hat das Jagdschloss Marchegg, das Erwin Simunics, Wien 22 (willkommen im Tüftlerkreis!), gerne besuchen würde, einen mittelalterlichen Kern. Dazu Maria Thiel, Breitenfurt: "Durch König Ottokar I. von Böhmen als Wasserburg gebaut und . . . Teil der Stadtbefestigung Marcheggs. Erste urkundliche Erwähnung . . . 1268."