
Vermutlich dort wurde "um 1500" Atahualpa geboren, wie Ing. Helmut Penz, Hohenau/March, notiert. "Er war der Sohn des . . . Huayna Capac und der Tochter eines lokalen Herrschers".
Noch vor seinem Tod um 1527 soll der "11. König der Inka . . . verfügt haben, dass der Herrschaftsbereich . . . aufgeteilt werden" soll, fand Dr. Karl Beck, Purkersdorf, heraus. "Den Süden mit der Hauptstadt Cuzco sollte (der ältere Sohn, Anm.) Huáscar erhalten, den Norden um die neue Hauptstadt Quito dessen Halbbruder Atahualpa".
Die "Zweiteilung des Reiches führte zu schweren Auseinandersetzungen", so Dr. Wilhelm Baier, Graz-Andritz. "Dieser Bürgerkrieg . . . erschütterte . . . die Grundfesten des Reiches" und verstärkte "die Unzufriedenheit der unterworfenen Völker."
Aus der Auseinandersetzung um 1530 ging Atahualpa als Sieger hervor. Wie Dr. Harald Jilke, Wien 2, anmerkt, überließ er es "seinen Generälen . . ., Cuzco zu plündern und die Bevölkerung für die Treue zu Huáscar zu bestrafen." Rund ein Drittel der Stadtbewohner, "darunter alle Familienangehörigen Huáscars und sein gesamter Hofstaat" wurden "grausam hingerichtet". Schließlich ließ Atahualpa auch seinen Halbbruder töten.
Bei allen Schilderungen über die Inkazeit muss bedacht werden, dass das meiste von Spaniern überliefert wurde. Einer der wichtigsten Augenzeugen der europäischen Kolonialisierung, der auch die altamerikanische Geschichte niederschrieb, war Pedro Pizarro. Er war verwandt mit jenem Mann, der der Inkaherrschaft ein Ende bereiten sollte. Und obwohl Chronisten wie Pedro Pizarro sicher als - wie es schon bei den alten Römern hieß - ehrenwerte Männer galten, sahen sie vieles durch eine stark gefärbte Brille.
Die Spanier kommen
In das durch internen Zwist geschwächte Inkareich drangen "spanische Kolonialisten" ein, wie Manfred Höbart, Wien 15, notiert. Manfred Bermann, Wien 13, ergänzt den "spanischen Befehlshaber": Francisco Pizarro (1476 od. 1478-1541).
Dr. Alfred Komaz, Wien 19, betont, dass die Expeditionen in Südamerika "mit ausdrücklicher Ermächtigung des spanischen Königs" erfolgten. "Im Herbst 1532 gingen die Spanier (auf dem Gebiet des heutigen Peru, Anm.) an Land." Bei der Eroberung könnte ihnen der Inkaglaube geholfen haben, dass "göttliche weiße Männer mit Bart vom Meer her kommen". Sie konnten so, "von Inkakundschaftern beobachtet", ins Landesinnere gelangen.
Begünstigt wurde der Einmarsch, so Neozeitreisender Karl Finkenzeller, Wien 14, "durch die guten Straßen", die die Inkakönige in ihrem Herrschaftsgebiet hatten anlegen lassen. An diesen befanden sich, jeweils "im Abstand von einer Tagesreise", auch Vorratslager, unter anderem mit "Inkaweizen", also Amarant, gefüllt.
