Mitten in den Urwald im Südosten Ecuadors an der Grenze zu Peru führte die Zusatzorchidee der Nro. 398. Dort lebt bis heute ein indigenes Volk, das früher auch als "Jivaro" bekannt und als "Kopfjäger" gefürchtet war. Volkmar Mitterhuber, Baden, erläutert: "Jivaro" ist eine Sammelbezeichnung für "Waldbauern und Kleinviehhalter im Gebiet der Ostabdachung der Anden". Zu ihnen gehören nicht nur die in Ecuador lebenden Shuar, die Manfred Höbart, Wien 15, nennt, sondern auch die verwandten Achuar sowie andere Völker. Gesandter i.R. Dr. Josef Litschauer, Wien 10: Da die Bezeichnung Jivaro "durch Verballhornung von den Spaniern kreiert wurde" und soviel wie "Wilde" bedeutet, "betrachten viele Shuar (in der eigenen Sprache der Begriff für Mensch) das Wort als Beleidigung".
Kriegerisches Volk
Ecuador hat mit über einem Drittel "einen . . . hohen Anteil indigener Bevölkerung", informiert Ing. Helmut Penz, Hohenau/March. Die "zahlenmäßig stärkste Gruppe sind die im Hochland lebenden" Kichwa-/Quechua-sprechenden Völker. In Ecuadors Amazonasgebiet "stellen die Shuar . . . die größte Gruppe". Die Angaben variieren stark und reichen bis zu 110.000 Personen.
Die Shuar "wurden weder von den Inka noch von den Spaniern unterworfen", so Neotüftler Gero Weinmann, Wien 4: "1599 vernichteten" sie "spanische Siedlungen". Ing. Alfred Kaiser, Purkersdorf: Der Aufstand, für den sich viele Unterdrückte zusammenschlossen, "richtete sich gegen die Erhöhung des Tributs . . . an die spanische Kolonialmacht". Es heißt, dass die Indigenen "einen hohen Kolonialbeamten gefangen nahmen und ihm eingeschmolzenes Gold in die Kehle gossen, um . . . seinen Golddurst ein für alle Mal zu stillen."
Daraufhin brach, so Mag. Robert Lamberger, Wien 4, "der Kontakt zwischen Shuar und der spanischen Herrschaft bis . . . ins 19. Jh. hinein" weitgehend ab.
Mit Margit Niedermaier, Macas/Ecuador (willkommen im Kreis der Zeitreisenden!), meldet sich eine profunde Kennerin der Shuar: "Ich lebe seit 35 Jahren mit ihnen und habe zwei Shuar-Patenkinder!" Die aus der Schweiz in die Andenrepublik ausgewanderte gebürtige Vorarlbergerin hat vor Jahrzehnten begonnen, Reisen für kleine Gruppen zu den Indigenen zu organisieren und steht seitdem in intensivem Kontakt mit ihnen. "Sie sind stolz darauf, ein Kriegervolk zu sein" und treten zuweilen heute noch als solches auf - aktuell etwa bei Protesten gegen Ecuadors Regierung, als sie mit Lanzen und Kriegsbemalung aufmarschierten.