
Graue oder rote Haare bildeten die Grundlage von Emanuel Links Geschäftsmodell. Der Friseur hatte sich aufs Haarefärben spezialisiert, wobei einst neben silbrigen auch feurige Mähnen unbeliebt waren. In seinen Salon in der Habsburgergasse 9 (Wien 1) strömten keineswegs nur Frauen. Darauf lässt die hier abgedruckte Annonce aus der "WZ" vom 5. März 1896 schließen. "Damensalon separirt", beruhigte das Inserat. Männliche wie weibliche Kundschaft schätzte Diskretion. Verschwiegen war der Meister auch bezüglich der Inhaltsstoffe seiner Tinktur. Aus einer 1899 in einem anderen Blatt publizierten Anzeige ist lediglich zu erfahren, was sie nicht enthält, nämlich "keine schädlichen metallischen Salze (...) wie Blei, Kupfer etc."
Fragwürdig war jedenfalls der Name, den Link seinem Produkt gab. "Infector" erinnerte schon damals an eine Ansteckung mit Krankheitserregern. Das dämmerte wohl auch dem Unternehmer, der später auf "Effektor" umsattelte. (reis)