Vom kläffenden Schoßhündchen bis zum edlen englischen Jagdhund tummelten sich auf Wiens Straßen - damals wie heute - alle Arten von Vierbeinern. Eine 1842 in einer Zeitung veröffentlichte Schätzung geht davon aus, dass in Stadt und Vorstädten (heute im wesentlichen die Bezirke 1 bis 9) über 64.000 Hunde gehalten wurden. (Zum Vergleich: Laut statistischem Jahrbuch der Stadt Wien waren 2013 in den inneren Bezirken 9396 Hunde registriert; in ganz Wien 56.619.) Reichlich Kundschaft also für Pudelscherer, Hundewascher, Tierärzte, Abrichter und Händler. Die hier abgedruckte Annonce aus der "Wiener Zeitung" vom 4. Februar 1830 bot u.a. einen Vorstehhund (Vorstehen nennt man die Fähigkeit, Wild durch Verharren in einer starren Körperhaltung anzuzeigen) im dritten Feld, d.h. im vierten Lebensjahr, zum Verkauf. Der stolze Preis von 50 Dukaten (= 225 Gulden) entsprach dem Verdienst eines Tagelöhners von ca. 650 Arbeitstagen.