
Raimund kommentierte dazu: Sein Kollege war durch Geschäfte am Schreiben des Werks verhindert und "so übernahm ich mit der Einwilligung des Herrn Meisl selbst die Bearbeitung dieses Mährchens (sic)." Nur wenige Szenen entlehnte Raimund der Vorlage. "Alles andere, was diese Posse enthält, es sey nun mehr oder weniger tadelnswerth, ist von mir ohne der Beyhülfe irgend eines Andern verfaßt".
Vielschreiber
Auch mit Könnern anderer Künste arbeitete Meisl zusammen. Richter i.R. Mag. Peter Michael Rath, Wien 7, dazu: "Zur Neueröffnung des Theaters in der Josefstadt schrieb Karl Meisl das Festspiel "Die Weihe des Hauses", zu dem Ludwig van Beethoven die Musik komponierte." Helmuth A. W. Singer, Wien 13, nennt das Jahr, in dem das Bühnenstück "erstmals zu sehen und zu hören war": 1822. Harry Lang, Wien 12, ergänzt: Beethoven saß selbst "bei der Eröffnung am Klavier".
Es folgten weitere Stücke, so etwa 1826 eine "Parodie auf die Opéra comique "La dame blanche" von Boieldieu für das Theater in der Josefstadt", dessen Titel Ing. Helmut Penz, Hohenau/March, nennt: "Die schwarze Frau".
Insgesamt, so Michael Chalupnik, Sieghartskirchen, schrieb Meisl "rund 200 Stücke". Wilfried Schwestka, Wien 10, fügt an: "Von den heutigen Spielplänen" sind diese Bühnenwerke aber so gut wie "verschwunden".
Zu guter Letzt räumt zitierte Intensivzeitreisende Schlesinger noch mit einem Missverständnis auf: Die Karl-Meißl-Straße im 20. Wiener Gemeindebezirk "ist nach dem Gemeinde- und Stadtrat Karl Meißl (1829-1894) benannt". Unser Theaterschreiber mit rundem "s" muss ohne Denkmal auskommen.
Zusammenstellung dieser Rubrik: Christina Krakovsky