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046 - Wie ich wieder Sinn in meiner Arbeit fand

Als Nathalie Fally aus ihrer Karenz zurückkehrte, war alles anders. Der Aida-Konditorin und ihren Kolleg:innen waren Gelder gestrichen worden, gleichzeitig war die Arbeitsbelastung aufgrund einer reduzierten Mitarbeiter:innen-Zahl gestiegen. Und das alles, obwohl die Löhne laut Kollektivvertrag ohnehin schon gering sind. Sie entschied sich dazu, sich in Sachen Arbeitsrecht weiterzubilden, sich für die Rechte ihrer Kolleg:innen einzusetzen – und wurde Betriebsrätin.

25 Min

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Die Arbeit der Konditor:innen ist körperlich anstrengend – deren Lohn ist jedoch gering.
© Illustration: WZ, Bildquelle: Midjourney

„Die neue Generation hat versucht, viele Sachen einzusparen“, erzählt Nathalie Fally, Konditorin bei der Großkonditorei Aida, in dieser Podcast-Folge der WZ. „Es wurden Jubiläumsgelder gestrichen, Bonus- und Weihnachtsauszahlungen gestrichen oder runtergesetzt.“ Das war nach ihrer Rückkehr aus der Karenz – es sei nicht mehr dieselbe Firma gewesen wie davor, sagt sie.

Dieser Wandel und die Fragen, wie ein Unternehmen mit seinen Mitarbeiter:innen umgeht und wozu diese tatsächlich verpflichtet sind, seien der Grund gewesen, warum sie sich aktiv für deren Rechte einsetzen wollte. Sie bildete sich in Sachen Arbeitsrecht weiter, wurde Betriebsrätin und sieht heute eine neue Sinnhaftigkeit in ihrem Job.

Durch die Folge führt WZ-Host Bernd Vasari gemeinsam mit WZ-Host Petra Tempfer, die mit Nathalie Fally gesprochen hat.

Tortenherstellerin Nathalie Fally im Podcast-Studio mit Host Petra Tempfer.
Die Konditorin Nathalie Fally (l.) im Podcast-Studio der WZ. Ihr gegenüber: Host Petra Tempfer.
© WZ/Michael Schmölzer

Produziert von „hört hört!“.


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Infos und Quellen

Gesprächspartnerin

Nathalie Fally ist gelernte Konditorin und seit 31 Jahren in der Großkonditorei Aida tätig. Sie arbeitet gemeinsam mit rund 60 Kolleg:innen in der Produktionshalle in der Schönthalergasse in Wien-Floridsdorf, von der aus sämtliche Aida-Filialen beliefert werden, und ist zudem Betriebsrätin.

Daten und Fakten

  • Aida ist eine österreichische Café-Konditorei-Kette, die 1913 gegründet und von Generation zu Generation weitergegeben worden ist. In Wien gibt es 23 Aida-Filialen, zudem zwei Filialen in Innsbruck und je eine Filiale in Graz, Groß-Enzersdorf und am Flughafen Wien-Schwechat. Auch in München und Berlin gibt es je eine Filiale im Franchise.

  • Das Gewerbe „Konditoren (Zuckerbäcker) einschließlich der Lebzelter und der Kanditen-, Gefrorenes- und Schokoladewarenerzeugung“ zählt zu den reglementierten Gewerben und ist ein Handwerk (Wirtschaftskammer Österreich).

  • § 94 Z 40 Gewerbeordnung 1994 (Jusline)

  • Der Betriebsrat ist als Organ der Betriebs-Belegschaft zur Wahrnehmung und Förderung der wirtschaftlichen, sozialen, gesundheitlichen und kult­urellen Interessen der ArbeitnehmerInnen berufen (Arbeiterkammer).

  • § 38 Arbeitsverfassungsgesetz Aufgaben (Jusline)

  • Franchising ist ein Kooperations- und Vertriebssystem, durch das Waren und Dienstleistungen von rechtlich selbstständigen Unternehmen vermarktet werden (Wirtschaftskammer Österreich).

Quelle

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