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004 - Galtür. Der weiße Tod. Die Evakuierung.

Militär-Hubschrauber fliegen die Gäste aus. Auch jene, die ihre Kinder unter der Lawine verloren haben.

37 Min

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Der fünfteilige Dokumentar-Podcast zum Lawinenunglück von Galtür erscheint jeden Freitag.
© Illustration: WZ, Bildquelle: APA

Vor 25 Jahren, am 23. Februar 1999, begräbt eine Lawine in Galtür in Tirol Häuser, Autos und Menschen unter sich. 31 Einheimische und Tourist:innen sterben, darunter zahlreiche Kinder. Das Unglück erschüttert ganz Österreich.

Am Tag danach, am 24. Februar in der Früh, beginnt die Evakuierung. Hubschrauber bringen die Verletzten und ihre Angehörigen ins Krankenhaus nach Zams. Nun drängen alle Gäste in Richtung Landeplatz und wollen so schnell wie möglich hinaus aus Galtür.

Kurz darauf stürzt in der benachbarten Gemeinde Ischgl/Valzur eine weitere Lawine ins Tal und fordert sieben Menschenleben. Erst am 25. Februar klart das Wetter auf, und die große Evakuierung startet – mit Unterstützung durch Militär-Hubschrauber aus dem Ausland wie den USA.

Unter den Ausgeflogenen sind auch Gäste, die ihre Angehörigen unter der Lawine verloren haben. Betreut werden sie von Barbara Juen. Die Psychologin erzählt uns etwa über Eltern, die nun in die Kinderzimmer zurückkehren müssen, in denen noch das Spielzeug ihrer toten Kinder liegt.

Die ersten Fotos des Lawinenunglücks von Galtür hat damals Horst Konrad gemacht. Der Fotograf des Militärkommandos Tirol hat sie uns zur Verfügung gestellt. Diese Fotos besprechen die WZ-Hosts Petra Tempfer und Bernd Vasari in dieser Folge des Podcasts:

Am Tag nach dem Lawinenabgang von Galtür warten unzählige Menschen auf die Evakuierung.
Am Tag nach dem Lawinenunglück freuen sich die Gäste auf ihre Evakuierung – doch umsonst.
© Militärkommando Tirol/Horst Konrad
Die Evakuierung muss eingestellt werden.
Der Schneesturm kehrt zurück. Die Evakuierung kann nicht stattfinden.
© Militärkommando Tirol/Horst Konrad
Jeder darf nur einen kleinen Koffer als Gepäck mitnehmen.
Erst zwei Tage nach dem Unglück klart es auf. Hubschrauber fliegen hintereinander auf der einen Seite nach Galtür hinein und auf der anderen mit den Evakuierten an Bord hinaus.
© Militärkommando Tirol/Horst Konrad

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Infos und Quellen

Genese

Wie konnte es so weit kommen, dass eine gigantische Lawine einen ganzen Ort verschüttete − und, dass sie niemand kommen sah? Wie gehen die Menschen, die damals dabei waren, heute damit um? 25 Jahre nach der Katastrophe von Galtür in Tirol wollten sich die WZ-Redakteurin Petra Tempfer und der WZ-Redakteur Bernd Vasari selbst ein Bild davon machen: Sie fuhren nach Galtür, Ischgl, Innsbruck und Imst, haben mit Betroffenen gesprochen und nach Antworten gesucht.

Bernd Vasari und Petra Tempfer
Die beiden WZ-Hosts Bernd Vasari und Petra Tempfer.
© Mara Hohla

Gesprächspartner:innen

  • Horst Konrad war fast 20 Jahre lang der Leiter der Bildstelle und Fotograf des Militärkommandos Tirol. Die ersten Fotos des Lawinenunglücks von Galtür, die er damals gemacht hat, hat er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Diese drei Fotos besprechen die WZ-Hosts Petra Tempfer und Bernd Vasari in dieser Folge des Podcasts:

Am Tag nach dem Lawinenabgang von Galtür warten unzählige Menschen auf die Evakuierung.
Am Tag nach dem Lawinenunglück freuen sich die Gäste auf ihre Evakuierung – doch umsonst.
© Militärkommando Tirol/Horst Konrad
Die Evakuierung muss eingestellt werden.
Der Schneesturm kehrt zurück. Die Evakuierung kann nicht stattfinden.
© Militärkommando Tirol/Horst Konrad
Jeder darf nur einen kleinen Koffer als Gepäck mitnehmen.
Erst zwei Tage nach dem Unglück klart es auf. Hubschrauber fliegen hintereinander auf der einen Seite nach Galtür hinein und auf der anderen mit den Evakuierten an Bord hinaus.
© Militärkommando Tirol/Horst Konrad
Die Suche nach Verschütteten nach der Lawinenkatastrophe von Galtür.
Galtürer und Gäste suchen gemeinsam mit meterlangen Sonden nach Verschütteten.
© Militärkommando Tirol/Horst Konrad
Zerstörte Häuser durch die Lawine von Galtür in Tirol.
Das Dach fehlt, Türen und Fenster sind weg − die Lawine hat einen ganzen Ortsteil zerstört.
© Militärkommando Tirol/Horst Konrad
  • Andreas Ermacora ist Anwalt in Innsbruck und hat ein Lawinenkommissionsmitglied von Galtür vertreten.

  • Barbara Juen leitet die Arbeitsgruppe Notfallpsychologie und Psychotraumatologie an der Universität Innsbruck. Zur Zeit des Lawinenunglücks hat sie die Opfer psychologisch betreut.

  • Anton Mattle ist seit Oktober 2022 der Landeshauptmann von Tirol. 1992 bis 2021, also zur Zeit des Lawinenunglücks, war er Bürgermeister von Galtür.

Der Tiroler Landeshauptmann Mattle in seinem Büro bei der Aufnahme mit den WZ-Hosts Tempfer und Vasari.
Der Tiroler Landeshauptmann Mattle in seinem Büro bei der Aufnahme mit den WZ-Hosts Tempfer und Vasari.
© Alex Kulaita
  • Helmut Pöll ist Amtsleiter von Galtür und für die Projektleitung und Finanzen des Erlebnismuseums „Alpinarium Galtür" zuständig.

  • Thomas Schönherr war zur Zeit des Lawinenunglücks 1999 für die Kommunikation des Bundesheeres zuständig.

Thomas Schönherr, der zur Zeit des Lawinenunglücks Kommunikator des Bundesheeres war, im Gespräch mit den WZ-Hosts Petra Tempfer und Bernd Vasari
Der ehemalige Kommunikator des Bundesheeres Schönherr (l.) im Gespräch mit den WZ-Hosts Tempfer und Vasari.
© Alex Kulaita

Daten und Fakten

Geographische Karte von Galtür im Westen Tirols.
Der kleine Ort Galtür liegt am Ende des Paznauntales in Tirol.
© Illustration: WZ

Galtür ist eine Gemeinde mit aktuell rund 800 Einwohner:innen im Bezirk Landeck, Tirol (Google Maps).

Quellen

Das Thema in der WZ

Das Thema in anderen Medien