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038 - Der Präsident, der uns anlügt

Joe Bidens Fake-Anruf zeigt: Im US-Wahlkampf werden wir durch den Einsatz von KI erstmals nicht mehr wissen, was wahr und was falsch ist.

30 Min

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Fake-Biden rief mehr als 5000 Menschen an.
© Illustration: WZ, Bildquelle: Midjourney

Donald Trump, der verhaftet wird, der Papst in einem weißen Daunenmantel, Wladimir Putins Kniefall vor Chinas Staatschef Xi Jinping. Viele von euch kennen wahrscheinlich diese Beispiele. Und ihr wisst, sie sind alle Fake News, generiert durch Künstliche Intelligenz.

Wir schmunzeln über diese Bilder, teilen sie in unseren Kanälen, nehmen sie nicht ernst. Doch nicht immer sind Fake News so offensichtlich, wie bei diesen Beispielen. Zuletzt wurde ein Anruf von US-Präsident Joe Biden gefakt. Angerufen wurden mehr als 5000 Personen in New Hampshire. Biden sagte zu ihnen, dass sie nicht zu den Vorwahlen gehen, sondern ihre Stimme für die Präsidentschaftswahlen im Herbst aufheben sollten.

Sicher ist, der gefakte Anruf von Joe Biden wird kein Einzelfall bleiben. Wir werden den ersten Wahlkampf erleben, wo wir nicht mehr genau wissen, was echt ist und was nicht.

Wie sollen wir damit umgehen? Wie kann KI gekennzeichnet werden, damit sie sofort erkennbar ist. Oder ist der Zug schon abgefahren?

Diese und viele andere Fragen beantwortet KI-Expertin Carina Zehetmaier. Sie ist die Präsidentin des Vereins Women in Artifical Intelligence Austria, ein interdisziplinäres Netzwerk von KI-Expertinnen.


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Infos und Quellen

Genese

Bei der Münchner Sicherheitskonferenz, die vor kurzem zu Ende ging, verpflichteten sich die 20 größten IT-Unternehmen, den Missbrauch mit KI-generiertem Inhalt zu bekämpfen. Doch können sie den Geist noch einfangen, den sie aus der Flasche gelassen haben, dachte sich WZ-Redakteur Bernd Vasari.

Gesprächspartnerin

Carina Zehetmaier
KI-Expertin Carina Zehetmaier.
© Sandra Schartel

Carina Zehetmaier ist Keynote-Sprecherin, KI-Entrepreneurin, Juristin und Expertin für Menschenrechte und Demokratisierung. Nachdem sie die Europäische Union und Österreich in den Vereinten Nationen in Genf repräsentiert hatte, gründete sie 2019 ihr erstes KI Unternehmen. Heute ist Geschäftsführerin der Paiper One, einer Plattform, die Unternehmen bei KI Compliance unterstützt und KI Change Prozessen begleitet, und der AILands GmbH, wo sie gemeinsam mit ihrem Bruder AI Bootcamps auf Teneriffa organisiert und Unternehmen bei der vertrauenswürdigen KI Entwicklung hilft. Als Präsidentin des Vereins „Women in AI Austria“, einem interdisziplinären Netzwerk von KI Expertinnen, setzt sie sich für die Entwicklung und Verwendung von Künstlicher Intelligenz zum Wohle der Gesellschaft und im Sinne der Menschenrechte ein. Seit Jahresbeginn ist sie zudem Mitglied im Advisory Board der österreichischen Bundesregierung.

Quellen

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