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067 - Sekten: Wie Rosa den Ausstieg schaffte

Aliens als Vorfahren, jederzeit droht der Weltuntergang und Verschwörungstheorien erklären die Welt: Rosas Leben und Denken als Jugendliche waren von einer Sekte geprägt. Bis sie den Ausstieg schaffte. Die heute 25-Jährige erzählt vom Leben in der Sekte, was ihr heraushalf und wie man das Leben danach meistert. Der Psychologe Martin Felinger erklärt die Mechanismen einer manipulativen Gruppe und was es für einen Menschen bedeutet, sich aus einem solchen System herauszuarbeiten.

31 Min

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Eine Jugend in der Sekte - Rosa erzählt ihre Geschichte.
© Illustration: WZ, Bildquelle: Midjourney

Bis heute begleitet Rosa ihre Jugend in der Sekte. Sich ständig selbst hinterfragen zu müssen, zu glauben, dass man nicht genug ist, dass man aufgrund der Todsünden oder Egos ein schlechter Mensch ist, sind Glaubenssätze, die sie bis heute aufarbeitet. Sie gründet eine Selbsthilfegruppe für Aussteiger:innen aus Sekten, Psychogruppen und religiösen Gemeinschaften in Wien. Viele Aussteiger:innen fallen nach der Zeit in einer Sekte in ein Loch. Ohne Kontakte fällt es schwer, wieder Anschluss an die normale Welt zu finden. „Auf der anderen Seite glaube ich, dass, wenn man einmal so eingeschränkt war in seiner Art zu denken, hat man das Gefühl, dass man seine Freiheit einfach viel mehr schätzen kann“, sagt Rosa heute.

In den kommenden zwei Folgen des WZ-Podcasts „Weiter gedacht“ präsentieren wir einen Sekten-Schwerpunkt. Im ersten Teil erzählt die heute 25-jährige Rosa, wie das Leben als Kind und Jugendliche in einer Esoterik-Sekte war und wie sie schließlich den Ausstieg schaffte. Der Psychologe und Sekten-Berater Martin Felinger erklärt, welche Mechanismen manipulative Gruppen anwenden und wie schwierig es ist, solch ein System hinter sich zu lassen.

Ein Foto von Rosa mit einer Spiegelung.
„Ich habe in zwei Welten gelebt", sagt Rosa rückblickend auf ihre Jugend in einer Sekte.
© Fotocredit: WZ

Durch die Folge führen WZ-Host Petra Tempfer und WZ-Redakteurin Anja Stegmaier.

Produziert von „hört hört!“.

Hast du auch Erfahrungen mit einer Sekte oder einer ausnützerischen Gruppe gemacht? Erzähle uns deine Geschichte. Kontaktiere uns. Anonym und vertraulich.


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Infos und Quellen

Gesprächspartner:innen

  • Rosa Götz ist 25 Jahre alt und studiert Politikwissenschaften. Im Alter von zehn bis 21 Jahren war sie Mitglied der esoterischen Geheimsekte C.E.A. Sie gründete in Wien eine Selbsthilfegruppe für Aussteiger:innen aus Sekten, Psychogruppen und religiösen Gemeinschaften.

  • Martin Felinger ist klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe. Seit 1999 arbeitet er als Geschäftsführer der Gesellschaft gegen Sekten- und Kultgefahren vor allem in der psychologischen Beratung und Behandlung von Aussteiger:innen aus destruktiven Kulten sowie in der Beratung von Angehörigen eines Mitgliedes einer Sekte.

Daten und Fakten

  • Selbsthilfegruppe für Aussteiger:innen aus Sekten, Psychogruppen und religiösen Gemeinschaften in Wien: Mobiltelefon: 0664 / 568 68 89, E-Mail: rosa.goetz29@gmail.com

  • Die Bundesstelle für Sektenfragen bietet sachliche Informationen und individuelle Beratung zum Themenbereich „sogenannte Sekten“ und Weltanschauungsfragen. Dazu gehören unter anderem alternative religiöse Bewegungen, Esoterik, spezifische Angebote zur Lebenshilfe, fundamentalistische Strömungen, Verschwörungstheorien, sozial-utopische Aussteigergruppen und Pyramiden- bzw. Schneeballsysteme. Telefon: + 43-(0)1-513 04 60, bundesstelle@sektenfragen.at

Quellen

Website über C.E.A.

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