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Weiter gedacht - der Podcast der WZ
Wir präsentieren jede Woche eine neue Geschichte, stellen eure Fragen und geben Einblicke in unser 320 Jahre altes Archiv. Petra Tempfer und Bernd Vasari sprechen über Aktuelles und Hintergründe mit Expert:innen, Jurist:innen oder Politiker:innen im Studio und besuchen auch Menschen direkt vor Ort.
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Eine Komödie im Theater anzuschauen, ist für viele eine Tragödie – deshalb gehen sie gleich gar nicht hin. Aber warum ist es so schwierig, Komödien auf die Bühne zu bringen, die wirklich lustig sind? Dafür gibt es mehrere Gründe, sagt der Musik- und Theaterwissenschafter Edwin Baumgartner im Gespräch mit Host Petra Tempfer. Vor allem liegt es daran, dass Humor etwas ganz Individuelles ist. Was bei dem einen funktioniert, findet der andere überhaupt nicht lustig.
Ernste Stücke sind leicht. Jeder kann jederzeit etwas Ernstes aus dem Hut zaubern: Eine Familie, die zerbricht, eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern, die an einer unheilbaren Krankheit stirbt, ein unschuldig Verurteilter und so weiter. Natürlich kommt es auch bei den ernsten Stücken auf die Durchführung an. Aber allein schon durch die tragischen Grundkonstellationen bleiben sie ernst. Komische Grundkonstellationen gibt es nicht. Das Gegenteil von Tod wäre Leben, Leben ist aber nicht automatisch lustig. Dasselbe mit Unglück und Glück: Ein entgleister Zug ist ernst, selbst, wenn niemand verletzt wird. Ein Lottogewinn und ein:e glückliche:r Gewinner:in machen aber noch keine Komödie. Und wenn jemand auf der Bühne auf einer Bananenschale ausrutscht, ist das auch nicht unbedingt zum Lachen.
Es besteht aber Hoffnung. Es gibt klassische, vor allem aber auch einige junge Komödien, die lustig sind - zum Teil wurden sie sogar verfilmt. Auf der Bühne wird man zum Beispiel im Theater in der Josefstadt oder in der Komödie am Kai „gut bedient“, wie Baumgartner es nennt. Was das konkret bedeutet, sollte man zumindest versuchen, herauszufinden, denn eine gelungene Komödie sei „eine Seelenmassage der besonderen Art“.