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Sie suchen bewusst das Abscheuliche. Sie suchen die Dramatik, um den Mobilisierungseffekt ihrer Tat zu eskalieren, sagt der Nahost-Experte und Islamwissenschaftler Udo Steinbach zu WZ-Redakteurin Petra Tempfer: Die Terrorist:innen der Hamas gehen „mit einem erheblichen Maß an Rationalität vor". Von Gehirnwäsche könne nicht die Rede sein.
Dass sie Israel angegriffen haben, hat eine lange Vorgeschichte. Israel riegelt den Gazastreifen seit Jahren ab, die Menschen leben dort zusammengepfercht und perspektivlos. Daher seien es vor allem die jungen Männer, die zur Hamas gehen, sagt Steinbach – die, die im Hintergrund die Fäden ziehen, seien allerdings älter. Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sei somit ein nationaler, der Islam spiele jedoch eine verschärfende Rolle.
Viele der rund zwei Millionen Menschen im Gazastreifen seien nicht einverstanden mit der terroristischen Art der Konfliktlösung. „Aber eine terroristische Organisation löst sich ab einem bestimmten Punkt von der Gesellschaft und nimmt das Heft des Handelns in die Hand", sagt Steinbach. Ein Leben im Terrorismus müsse jedoch nicht das Ende sein. Der Funken Hoffnung sei, dass sich die, die sich jetzt bekriegen, auch einmal an einen Tisch setzen und verhandeln können.