Das Wiener Bürgertheater, 1905 auf Betreiben des Schauspielers und Schriftstellers Oskar Fronz senior errichtet, hatte eine wechselvolle Geschichte. Gedacht als Operetten-Theater musste es sich immer wieder den Trends der jeweiligen Zeit anpassen. So wichen ab 1926 die Operetten den Revue-Operetten. Nach 1945 wurde das Theater zu einer volkstümlichen Zweigstelle des Theaters in der Josefstadt. Einen der letzten großen Bühnenerfolge erlebte das Bürgertheater mit dem "Abschiedswalzer", einer Operette von Hubert Marischka. Der Versuch des neuen Direktors Harald Röbbeling, dem Theater, unter dem Namen, Broadwaybühne eine neue Richtung zu geben blieb erfolglos, und der Theaterbetrieb musste nach nur sechs Tagen eingestellt werden. So kam es wie es kommen musste: am 5. Jänner 1960 beendete die Abrissbirne die 55-jährige Geschichte des Theaters.

Der letzte Vorhang des Wiener Bürgertheaters
Der letzte Vorhang des Wiener Bürgertheaters

Heute finden sich übrigens an dessen Adresse in der Vorderen Zollamtstraße 13 die Tageszeitung Der Standard und das Hauptbüro der Österreich Werbung. Lange Jahre stand hier das Hauptgebäude der Zentralsparkasse.