Mit Jahresbeginn 1988 startete der parlamentarische Untersuchungsausschuss zu einem der größten und unglaublichsten Skandale der zweiten Republik: die Versenkung des Frachters Lucona im indischen Ozean mit sechs Todesopfern mit besten Kontakten zu den SP-Spitzen in der Politik.

Der Skandal, der die Republik erschütterte
Der Skandal, der die Republik erschütterte

Gechartert hatte das Schiff Udo Proksch, der damalige Prokurist des Wiener Kaffeehauses Demel und Enfant terrible der Wiener Gesellschaft im Jahr 1977. An Bord befand sich angeblich eine Uranerzaufbereitungsanlage, die für 212 Millionen Schilling versichert war.

Die Aufarbeitung des Falls stürzte die Republik in einen nie da gewesenen Politskandal: 16 Politiker, Juristen und Spitzenbeamte wurden ihres Postens enthoben, angeklagt oder verurteilt. Unter ihnen Nationalratspräsident Leopold Gratz und Innenminister Karl Blecha. Der frühere Verteidigungsminister Karl Lütgendorf hatte bereits 1981 Selbstmord begangen. Die angebliche Verstrickung ausländischer Geheimdienste in die Affäre blieb unbewiesen und bis heute ungeklärt.