Heute wäre Österreichs Jacques Cousteau 99 Jahre alt geworden. Hans Hass faszinierte die Österreicher schon sehr früh mit atemberaubenden Unterwasseraufnahmen, was letztlich auch auf seinen Erfindergeist zurückzuführen ist. So baute Hass schon vor dem Krieg wasserfeste Gehäuse für konventionelle Kameras, die er nach dem Krieg auch in Serie herstellen ließ. 1939 drehte er in Curaçao und Bonaire seinen ersten Film, bei dem er erstmals die freischwimmende Filmmethode verwandte.

Nach Expeditionen in Ostafrika und Südasien entstanden 1959 erste Fernsehserien, die sich zu frühen "Straßenfegern" entpuppten. Gemeinsam mit seiner späteren Frau, dem Model Lotte, leistete das Paar, das sich u.a. zwanglos zwischen Haifischschwärmen unter Wasser tummelte, Bahnbrechendes für Wissenschaft, Film und das neue Medium Fernsehen. Dank Lotte im Bikini kam im noch unschuldigen TV erste "züchtige Erotik" nicht zu kurz.

Hass stellte Überlegungen zu Gemeinsamkeiten zwischen Managementstrategien und Evolution an und publizierte seine Gedanken. In den Siebzigern behandelte er Umwelt- und Wirtschaftsthemen und erhielt 1977 den Berufstitel "Professor". 1983 begannen langjährige Studien und zahlreiche Seminare über Raubtierinstinkte im Beruf. Dabei vereinte Hass Meeresbiologie, Verhaltensforschung und Managementtheorien.