Der Flötzersteig als eine autobahnartige Hochstraße und zusätzliche Westeinfahrt nach Wien? Diese aus heutiger Sicht gewagte, städteplanerische Idee wurde erstmals am 24. Jänner 1973 vorgestellt. Damals standen freilich weniger der öffentliche Verkehr oder gar Fahrradfahrer im Fokus der Entwickler. Maßgeblich war der Individualverkehr. Anschließend an das vierspurig vorhandene Straßenstück sollte die Trasse nördlich des heutigen "Gasserls" Flötzersteig bis zum Hütteldorfer Bad laufen, in Richtung Linzer Straße schwenken und in Höhe Rettichgasse in neun Meter Höhe auf Stelzen weiterlaufen, um als Fly-Over schließlich die Westbahn, Westausfahrt und Hadikgasse zu queren und in die B1 zu münden. Damals rechnete man Ende der 70er-Jahre mit der Fertigstellung.

Doch wie so manches Großprojekt endete auch dieses mit einer Volksbefragung. Das Ergebnis war nicht auch zuletzt auf Grund der verwirrenden Fragestellung unklar. Eine Mehrheit der Abstimmenden sprach sich für den Ausbau des Flötzersteigs als zweite Wiener Westeinfahrt aus, allerdings stimmte nur eine Minderheit für das vom Gemeinderat favorisierte Projekt einer autobahnartigen Schnellstraße in Hochlage. So wurde das Projekt nie verwirklicht. Heute erinnert nur noch der Ansatz einer Trasse auf der Westautobahnabfahrt an das umstrittene Projekt.