Dem Bau der Wiener UNO-City ging wie so manchen öffentlichen Bauprojekten der Zweiten Republik ein heftiger politischer Streit voraus. Den Architektenwettbewerb hatte ursprünglich der Argentinier César Pelli für sich entschieden. Dennoch ging der Bauauftrag an den Viertgereihten, den Österreicher Johann Staber. Das sorgte für Proteste von Seiten der ÖVP-Opposition, die daraufhin einen Untersuchungsausschuss des Nationalrats beantragte. Das änderte jedoch nichts daran, dass Staber seine Pläne umsetzen durfte. Die Bauzeit erstreckte sich von 1973 bis 1979. Ein Meilenstein war dabei die Fertigstellung des 56 Meter hohen Konferenzgebäudes am 28.Jänner 1976, das alle Türme zentral verbindet.

Das Zentrum der Wiener UNO-City steht - © ÖNB FO402251/02
Das Zentrum der Wiener UNO-City steht - © ÖNB FO402251/02

1982 versuchte die ÖVP mit einem Volksbegehren den Bau eines Konferenzzentrums zu verhindern. Bei dessen feierlicher Eröffnung kurze Zeit später saßen die Protagonisten, wie der ÖVP-Chef und spätere Außenminister Alois Mock in der ersten Reihe.

Da beim Bau der UNO-City, wie damals üblich, Asbest verwendet wurde, musste das Gebäude von 2009 bis 2013 saniert werden. Dabei wurde ein neues VIC-Konferenzgebäude nach Plänen des österreichischen Architekten Albert Wimmer errichtet. Das neue Gebäude diente während der Sanierung als Ersatz für den bestehenden Konferenztrakt und erweitert heute dessen Kapazitäten. Der Mietpreis, den die Vereinten Nationen für etwa 230.000 Quadratmeter Bürofläche bezahlen ist übrigens ausgesprochen christlich. Für 99 Jahre wurde ein symbolischer österreichischer Schilling, heute 7 Cent vereinbart.