Schon vor seinem Eintritt in die Parteipolitik hatte sich Stephan Koren einen Namen als führender Wirtschaftsforscher gemacht. Er war ein "Blitzgneißer". Als Bundeskanzler Josef Klaus ihn 1967 schließlich doch noch als Staatssekretär für seine Regierung gewinnen konnte, war klar, dass Koren bald schon den Finanzministerposten übernehmen würde.

Finanzminister Stephan Koren präsentiert sein Wirtschaftskonzept, den Koren-Plan - © ÖNB Pf 35320 C1
Finanzminister Stephan Koren präsentiert sein Wirtschaftskonzept, den Koren-Plan - © ÖNB Pf 35320 C1

Und er begann sein Amt auch gleich mit einem Paukenschlag: Der neue Finanzminister Stephan Koren legte am 2. Februar 1968 dem Bundesparteirat der ÖVP den so genannten Koren-Plan vor, mit dem das damalige Budgetdefizit bekämpft werden sollte: einerseits einschneidende Ausgabenkürzungen, andererseits spürbare Anhebungen von Alkohol- und Tabaksteuer, Sonderabgaben auf Autos sowie vorübergehende Anhebungen von Vermögens-, Lohn- und Einkommenssteuer.

Das war natürlich nicht jedermanns Geschmack, und so musste Koren zusammen mit der ÖVP schon zwei Jahre später in die Opposition. Nach langen Jahren als einfacher Nationalratsabgeordneter kam dann aber doch noch einmal Korens Stunde: 1978 wechselte er auf Vorschlag der roten SP-Alleinregierung als Präsident in die Nationalbank, wo er bis 1988 seine bereits als Finanzminister begonnene Hartwährungspolitik erfolgreich fortführte und so die Stabilität des österreichischen Schillings sicherte.