Die Nationalsozialisten machten auch vor der ältesten Tageszeitung der Welt nicht halt: Am 29. Februar 1940 schlug vorläufig die letzte Stunde der "Wiener Zeitung". Bereits 1938, kurz nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich begann die Gleichschaltung aller Zeitungen und Publikationen in Österreich. Jüdische Mitarbeiter wurden entlassen, die Redaktionen auf einheitliche nationalsozialistische Linie gebracht. Die "Wiener Zeitung" durfte nur noch als "Rumpf-Amtsblatt" über zwei Jahre weitergeführt werden. Doch dann war auch das vorbei.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die "Wiener Zeitung" rasch wieder herausgegeben. Am 21. September 1945 erschien die erste Nachkriegsausgabe, der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 wurde damals sogar eine Sonderausgabe gewidmet. Abgesehen von der Zwangspause von 1940 bis 1945 ist die "Wiener Zeitung" damit seit dem 8. August 1703 ohne Unterbrechung erschienen.