Wenn es nach Graham Green gegangen wäre, hätte der Filmklassiker "Der dritte Mann" nicht in Wien gespielt, sondern in Rom oder Paris. Doch Produzent Alexander Korda entschied sich gegen seinen Drehbuchautor und für Wien. Die eigentümliche, bedrückende Atmosphäre der damals noch besetzten und geteilten Stadt hatte es ihm angetan. Also machte sich Graham Green auf an die Donau und ließ sich von Kanalisation und Penicillin-Schiebern inspirieren.

Sieben Wochen dauerten die Dreharbeiten in Wien, drei Aufnahmeteams arbeiteten dabei parallel. Schließlich ging es für weitere Aufnahmen nach London, wo große Teile der berühmten Verfolgungsjagd in der Kanalisation gedreht wurden.
Als der Film am 31. August 1949 in London uraufgeführt wurde, war er vom Start weg ein großer Erfolg. Was nicht zuletzt auch an der weltberühmten Filmmusik von Anton Karas lag. Das "Harry Limes-Thema" auf der Zither gespielt gab dem Film zusätzlichen Wiener Lokalkolorit.
So war es mehr als ein Heimspiel, als der Film am 10. März 1950 endlich auch in Wien im Apollo Kino uraufgeführt wurde. Dieses befindet sich rund einen Kilometer entfernt vom Eingang der Wiener Kanalisation, von wo aus heute die beliebten "Dritte Mann-Touren" starten.