Joseph Delmont hatte bereits ein abenteuerliches Leben hinter sich, als er 1903 zum Film kam. Als eines von 16 Kindern wurde er 1873 geboren. Mit acht Jahren trat er einem internationalen Wanderzirkus bei. Schon bald entdeckte er sein Talent für Tiere. Zuerst arbeitete er als Dompteur, später dann auch als Tierfänger und -händler. Er bereiste mit dem Zirkus zahlreiche Länder auf der ganzen Welt, bis er 1901 in den USA sesshaft wurde.

Nach einer Vorführung des damals noch jungen Mediums Film war es um ihn geschehen – er begann selbst, kurze Filme zu drehen. Knapp 10 Jahre später kehrte Delmont nach Österreich zurück, wo er u.a. als Kameramann für den ältesten, heute noch erhaltenen österreichischen Film arbeitete: "Der Müller und sein Kind". Doch Wien wurde ihm bald wieder zu eng, es zog Delmont weiter nach Berlin. Hier fand er endlich seine wahre Berufung: als Regisseur von Action-Filmen mit für die damalige Zeit außergewöhnlichen Aufnahmen von exotischen Raubtieren.

Auch wenn Delmont seine Filmlaufbahn 1925 beendete und sich bis zu seinem Tod am 12. März 1935 auf seine schriftstellerische Karriere konzentrierte – bleibt er einer der größten österreichischen Filmpioniere.