Am 11. April 1995 ereignete sich eine Explosion in der niederösterreichischen Ortschaft Ebergassing. Genauer gesagt im abgelegenen Teil namens Goldwald. So abgelegenen, dass es die Einwohner des einige Kilometer entfernten Ortes nicht mit bekamen. Erst acht Tage später machte ein Landarbeiter einen erschreckenden Fund – neben dem 380-kV-Hochspannungsmasten Nr. 383 entdeckte er die Leichen von zwei jungen Männern. Und an den Sockeln des 60 Meter hohen Masten fünf Pakete mit bis zu fünf Kilogramm Sprengstoff – vier davon noch scharf.
Wie sich später herausstellen sollte handelte es sich bei den beiden Männern um Peter Konicek und Gregor Thaler – beide Angehörige der linksextremen Szene Wiens. Ein dritter Beteiligter wurde vermutet, konnte aber nie gefunden werden.
Der Anschlag richtete sich mutmaßlich gegen die Weiterleitung von Atomstrom über österreichisches Staatsgebiet. Die Sprengsätze selbst waren ohne große Fachkenntnisse hergestellt worden – und genau das wurde vermutlich den beiden Getöteten zum Verhängnis: Eine zu hohe Induktionsspannung vor Ort ließ einen der Sprengsätze explodieren.