Es war exakt 20:59 Uhr, als am 6. Mai 1976 die Region Friaul in Italien von massiven Erdstößen erschüttert wurde, die die Stärke neun auf der Mercalli-Skala erreichten. Auch das Gailtal in Kärnten wurde in Mitleidenschaft gezogen. Das Beben war so stark, dass es selbst im weit entfernten Wien und Bayern noch wahrgenommen wurde.

Das große Beben in Friaul - © YukioSanjo / Wikimedia
Das große Beben in Friaul - © YukioSanjo / Wikimedia

Nach einer Minute war zwar alles wieder vorbei, doch die Schäden waren enorm. Zehntausende Menschen waren obdachlos geworden, über 3.000 Verletzte und 1.000 Tote wurden gezählt. Wertvolle kulturelle Gebäude, wie die Kirche von Venzone oder der Dom von Gemona, waren teilweise zerstört. Den Sommer mussten viele Menschen in Notunterkünften oder gar auf Campingplätzen an der Adria verbringen.

Doch so groß wie das Beben war auch die Welle der Hilfsbereitschaft, die sogleich aus Österreich anrollte. Schon wenige Tage nach der Katastrophe kamen Bundesheer, Rettung, Feuerwehr und selbst Privatpersonen, um Trümmer wegzuräumen und nach Überlebenden zu suchen. Besonders die Versorgung mit Trinkwasser war ein Problem. Ein Feuerwehrmann aus Klagenfurt erinnert sich: "Wir haben mit Tankwagen Wasser gebracht und haben dafür ein Gläschen Wein bekommen."