Kinder, Kitsch, Kommerz – klingt ganz nach "Made in USA". Was wir heute als Muttertag feiern, hat seinen Ursprung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten – und der offenbar ebenso unbegrenzten Mutterliebe. Dort startete die Methodistin Ann Maria Reeves im Jahre 1865 erste Versuche einen Mothers Day einzuführen. Ihre Bewegung gewann rasch an Zulauf, und 1909 feierte man schon in 45 US-Staaten den Muttertag. 1914 wurde er nationaler Feiertag, der zweite Sonntag im Mai als offizieller jährlicher Termin dafür festgelegt.
1924 führte die damalige Regierung unter Präsident Michael Hainisch den Muttertag auch in der Alpenrepublik ein. Maßgeblichen Anteil daran hatte übrigens die Mutter des Präsidenten, Marianne Hainisch, die als bürgerliche Führerin der österreichischen Frauenbewegung schon lange für die Anerkennung der Leistungen der Frauen kämpfte.
Der Begründerin des Muttertags dagegen gefiel die Kommerzialisierung ihrer Errungenschaft gar nicht. Ann Maria Reeves bereute, den Muttertag ins Leben gerufen zu haben und kämpfte bis an ihr Lebensende für dessen Abschaffung. Mit geringem Erfolg, wie man sieht.
