"Ohne Erklärung ist der Schmerz unerträglich", sagte Niki Lauda in einem Interview mit dem Wochenmagazin "Die Zeit" noch 2014. Es brauchte acht Monate, bis der Absturz der Lauda Air-Maschine "Mozart" am 26.05.1991 aufgeklärt werden konnte. Kurz nach dem Start war die Maschine, die nach einem Zwischenstopp in Bangkok von Hong Kong nach Wien unterwegs war, über dem thailändischen Dschungel abgestürzt. Bei dem Unglück kamen alle 223 Menschen an Bord ums Leben. Zuerst ging man davon aus, das Flugzeug sei explodiert. "Ein österreichisches Verkehrsflugzeug mit 213 Insassen an Bord ist am späten Sonntagabend in der Luft über Thailand explodiert", hieß es seitens der APA.

Die Angehörigen der Opfer und auch Niki Lauda als Eigentümer der Fluglinie, reisten an die Absturzstelle. Die Aufklärung der Tragödie erwies sich als sehr kompliziert. Schließlich wurde eine fälschlich ausgelöste Schubumkehr am linken Triebwerk der Boing als Ursache identifiziert. Bereits seit einigen Wochen hatte es bei der Maschine Fehlermeldungen zur Schubumkehr gegeben. Später wurde Niki Lauda dafür kritisiert, diesen Fehlermeldungen nicht ausreichend nachgegangen zu sein.

Nach wie vor ist unklar, was die Schubumkehr während der Fluges letztlich aktivierte. Die Schubumkehr ist neben den Radbremsen eine zusätzliche "Bremse" von Flugzeugen und wird bei der Landung bei beiden Triebwerken gleichzeitig aktiviert. Bis zu dem Unglück bei dem Flug nach Wien ging man davon aus, dass eine während des Fluges ausgelöste Schubumkehr ein Flugzeug nicht manövrierunfähig macht. Nach dem Absturz der "Mozart" änderte Boing bei allen Maschinen die Verkabelung und Funktionsweise der Schubumkehr, um einen solchen Fehler auszuschließen. An der Absturzstelle des Flugzeuges wurde eine Gedenkstätte mit den Namen aller Opfer eingerichtet. Seit 2011 treffen sich die Angehörigen der Opfer regelmäßig am 26. Mai um ihrer zu gedenken. "Was die meisten 20 Jahre lang gefühlt hatten, alleingelassen zu sein mit ihrer Trauer, löste sich auf einmal auf", schreibt die Journalistin Jenny Maaß über das erste Treffen 2011.