Alois Mock war Vizekanzler, Außen- und Unterrichtsminister Österreichs. Als ÖVP-Obmann führte er seine Partei von der Opposition 1987 wieder zurück in die Regierung. Der studierte Jurist startete nach einer internationalen Ausbildung als Referent im Unterrichtsministerium. In den 60er-Jahren war er im Bundeskanzleramt für Fragen rund um die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, EWG, wie auch für die Europäische Freihandelsassoziation, EFTA, verantwortlich.

Zeitzeugen bestätigen, bereits zu dieser Zeit habe sich Mock selbst als überzeugter Europäer bezeichnet und bereits eine Vision eines gemeinsamen Europa gehabt. So führte er von 1987 bis 1995, bereits als Außenminister, die Beitrittsverhandlungen Österreichs mit der EU. 1989 schaffte er es auf internationale Titelblätter: Er durchschnitt medienwirksam gemeinsam mit seinem ungarischen Amtskollegen Gyula Horn bei Sopron symbolisch den Eisernen Vorhang. Der Grenzabbau sowie die Grenzöffnung am 11. September 1989 ermöglichte vielen Bürgern der DDR die Ausreise und führte letztlich zur Auflösung der DDR. Mock wird vielfach als "Vater des EU-Beitritts Österreichs" bezeichnet. Tatsächlich reichte er 1989 den Beitrittsantrag ein und schloss als Außenminister die Beitrittsverhandlungen 1994 erfolgreich ab.