Mit dem sogenannten "Ringturm" setzte die Stadt Wien ein starkes Zeichen. Architekt Erich Boltenstern wurde mit der Planung des 73 Meter hohen Hochhauses am Ende des Schottenrings beauftragt. Das Zeichen stand für Erneuerung, für die aufstrebende Wirtschaft, als Symbol für den Wiederaufbau. Der Ringturm war mit seinen 23 Stockwerken und dem 20 Meter hohen Wetterleuchtturm nach dem Stephansdom das zweithöchste Gebäude Wiens. Er steht im Eigentum der Wiener Versicherungsgruppe.
Die Suche nach dem Namen für das Hochhaus lief übrigens über einen Wettbewerb: Der Einreicher von "Ringturm" erhielt 2.000 Schilling Belohnung. Eigentlich sollten zwei Türme am Ring – als Symbol für ein Tor zur Zukunft errichtet werden. Es blieb jedoch bei dem einen Hochhaus. Das Gebäude gilt heute noch als Architekturhighlight und wurde 1996 sensibel renoviert. Seit 1998 gibt es kostenlose Ausstellungen unter dem Motto "Architektur im Ringturm".

Seit 2006 wird der Ringturm regelmäßig künstlerisch bespielt – mit Verhüllungen oder aktuell mit einem Kunstwerk von Gottfried Helnwein, das noch bis Mitte September zu sehen ist, das als "flammender Appell gegen Gewalt, Terror und Angst" gemeint ist, so der Künstler.