International längst Mode, hierzulande wurde noch diskutiert: Über ein Museumsquartier. Der Plan von dem Architektenbrüderpaar Ortner & Ortner integrierte sanft die alten Hofstallungen in ein Neubauareal, das mit dem Mumok, der Kunsthalle Wien und dem Leopoldmuseum Kunst und Kultur Tür und Tor öffnen sollte. Doch wurde das Großbauvorhaben mit einem 60 Meter hohen, geplanten Leseturm, zu einem Politikum: Ein prominenter Wiener beklagte sich über seine eingeschränkte Aussicht durch den Leseturm, dem höchsten Bau des MQ – so wurde heftig gestritten und letztlich mussten die Pläne, gemeinsam mit Architekt Manfred Wehdorn, überarbeitet werden. Die Museen Ludwig und Leopold wurden als eigenständige Baukörper errichtet und in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz an die Winterreithalle und Kunsthalle angebunden. Am 29. Juni 2001 – mit elf Jahren Verzögerung – wurde das MQ allerdings ohne Leseturm eröffnet und erfreut sich bis heute zu einem der beliebtesten Treffpunkte für Wiener wie auch Touristen. Damals zählte das MQ übrigens zum achtgrößten Kulturareal der Welt.