Während sich der Zweite Weltkrieg abzeichnete und rund 30 Jahre bevor auf den Tag genau der erste Mensch den Mond betrat, schaffte am 21. Juli 1938 eine Bergsteigertruppe unter Führung eines gebürtigen Österreichers die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand: Heinrich Harrer und der ebenfalls aus dem im März davor von Deutschland annektierten Österreich stammende Fritz Kasparek erreichten gemeinsam mit den Deutschen Kollegen Anderl Heckmair und Ludwig Vörg den Gipfel. Sie starteten getrennt und fanden erst während der Besteigung als Gruppe zueinander. Nachdem die beiden Deutschen schon umkehren wollten, trafen sie erneut auf die österreichische Seilschaft und beschlossen, die Eiger Nordwand, unter der Führung von Harrer, gemeinsam zu bezwingen.

Bezwinger der Eiger-Nordwand - © ÖNB
Bezwinger der Eiger-Nordwand - © ÖNB

Der Berg Eiger ist knapp 4.000 Meter hoch, die über 1.800 Meter hohe Eiger-Nordwand ist eine der großen Nordwände der Berner Alpen. Die bis zu vier Kilometer langen Kletterrouten zählen zu den längsten und schwierigsten Touren der Alpen – ständig unter der drohenden Gefahr von Steinschlag und Lawinen. Die Erstbesteigung gelang der Gruppe in drei Tagen, trotz schwierigster Umstände.

Mittlerweile gibt es mehr als 30 Routen durch die Wand – dennoch gilt sie nach wie vor als eine der schwierigsten Touren. Seit November 2015 liegt der Rekord über die Heckmair-Route bei zwei Stunden, 22 Minuten und 50 Sekunden.