Der Protest der Fiaker richtete sich gegen den "Amtsschimmel" – es gab zu wenige Standplätze und viel zu viele Unternehmen: Am 31. Juli 1996 demonstrierten die Wiener Fiaker, um auf eine von ihnen befürchtete, wirtschaftliche Katastrophe für ihr Gewerbe aufmerksam zu machen. Rund 60 Pferdegespanne trafen sich um 10.00 Uhr bei der Hofburg. Die Fiaker-Unternehmer kritisierten vor allem, dass 1986 die Bedarfsprüfung für ihr Gewerbe weggefallen sei und nun, zehn Jahre später, Chaos herrschte. 1986 gab es 36 Fiaker-Unternehmen – 1996 waren es bereits 94 sogenannte "Lohnkutschen-Konzessionen". Die 35 Stellplätze an vier Standorten blieben unverändert, daher kam es zu einem regelrechten Gedränge bzw. fuhren die Fiaker in der Stadt herum, weil sie keinen "Parkplatz" fanden.

Die Fiaker überreichten Bürgermeister Michael Häupl und Richard Schenz, dem Wiener Handelskammer-Präsidenten, eine Petition, in der sie um ein Kontingent zur Aufteilung der Standplätze auf alle Unternehmer ersuchten. Die Idee, dass Fiaker zukünftig auch im Schönbrunner Schlosspark fahren und auf Kundschaft warten sollten, wurde sowohl von den Fiakern als auch von der Politik mit wenig Begeisterung aufgenommen. Doch die Demo hat gewirkt: Heute haben die rund 100 Fiaker 58 Stellplätze, verteilt auf fünf Standplätze: am Heldenplatz, am Stephansplatz, vor der Albertina, am Burgring und beim Michaelerplatz.