Österreichs erstes Retortenbaby, ein Bub, kam am 5. August 1982 in der II. Universitäts-Frauenklinik im Wiener Allgemeinen Krankenhaus auf die Welt. Die Geburt verlief komplikationslos, Mutter und Kind waren wohlauf. Das Baby wog 3.650 Gramm, bei einer Größe von 52 Zentimeter. Heute ist das "Retortenbaby", Zlatan Jovanovic, 36 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit.

In den 1980er-Jahren war eine künstliche Befruchtung noch eine Sensation. Viele Eltern wünschten sich Kinder und auch die Ärzte versuchten zu helfen. Die Traumvorstellung, eine Befruchtung außerhalb des Mutterleibes durchzuführen, geht bis in die 1950er-Jahre zurück.

Das erste Retortenbaby der Welt wurde am 25. Juli 1978 in Manchester geboren. Österreich war im Jahr 1982 das sechste Land weltweit – nach England, Australien, den USA, Frankreich und Deutschland – in dem eine In-Vitro-Fertilisation erfolgreich gelang. Die beiden Mediziner der Wiener Universitäts-Frauenklinik im AKH, Wilfried Feichtinger und Peter Kemeter, forschten seit 1978 zum Thema künstliche Befruchtung.

Die IVF-Methode stammt übrigens aus Großbritannien. Der britische Embryologie Robert G. Edwards – er wurde 2010 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet – berichtete in den 1950er-Jahren von seiner Vision der IVF.