Unter der Regie von Max Reinhardt fand am 12. August 1922 die Uraufführung des Stücks "Das Salzburger große Welttheater" in der Salzburger Kollegienkirche statt. Das Stück stammt von Hugo von Hofmannsthal, in einer nachbearbeiteten Fassung von Calderóns "Das große Welttheater". Dargestellt wird darin das Leben als Theaterstück. Die Menschen spielen die ihnen von Gott zugeteilten Rollen "des Lebens". Dieses wird durch unterschiedliche Gestalten repräsentiert. Es gilt als Mysterienspiel und entstand in seiner Urfassung um die Mitte des 17. Jahrhunderts. Der Schöpfer tritt als erste Person auf die Bühne, der die "Welt" beauftragt, die Rollen des Lebens zu vergeben. Es spielen u. a. der König, die Weisheit, die Schönheit, der Reiche, der Bauer, Arme und ein ungetauftes Kind.

Hofmannsthal war Dichter und Schriftsteller und gemeinsam mit Max Reinhard Mitbegründer der Salzburger Festspiele, er starb 1929 in Rodaun. Er gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des "Fin de Siècle" und der "Wiener Moderne".
Das Stück "Das Salzburger große Welttheater" konnte sich jedoch gegen "Jedermann", ebenfalls von Hofmannsthal und von Reinhard inszeniert, nicht durchsetzen. Es existiert eine konzertante Fassung der "Wiener Symphoniker" aus den 50er-Jahren. "Das Salzburger große Welttheater" ist in Österreich in Vergessenheit geraten. Es wurde 2012 in Deutschland wieder aufgeführt.