Er war und ist eine Legende – Felix Czeike, "der" Historiker Wiens. Er wurde am 21. August 1926 in Wien geboren und verschrieb sich nach seinem Geschichtestudium bald der Wiener Stadtgeschichte. Als Direktor des "Wiener Stadt- und Landesarchiv" arbeitete er ab 1954 eine Vielzahl an Dokumenten auf. Bekannt ist sein Hauptwerk, das "Historische Lexikon Wiens", in sechs Bänden. Gern wird er auch als Volksbildner bezeichnet. Der im 10. Bezirk geborene und aufgewachsene Czeike befasste sich früh mit der sogenannten "Wiener Mentalität". 1950 absolvierte er in Philosophie sein Doktorrat – genau die Verbindung seiner Studien, Geschichte, Geographie, Germanistik und Kunstgeschichte – und später eben Philosophie machte ihn zu einem interdisziplinär denkenden Forscher.

Historiker Felix Czeike - © Verlag Kremayr und Scheriau
Historiker Felix Czeike - © Verlag Kremayr und Scheriau

Die Gründung des "Ludwig-Boltzmann-Institutes" – das Institut für Stadtgeschichtsforschung – geht ebenso auf seine Initiative zurück. Von 1993 bis 2003 war er zudem der Präsident des "Vereins für Geschichte der Stadt Wien". 1985 erhielt er den Titel "Hofrat".

Sein "Historisches Lexikon Wiens", das von 1992 bis 2004 im Verlag Kremayr & Scheriau erschien, gilt als Standardwerk an der Universität. Aufgrund der einfachen Lesbarkeit etablierte es sich aber ebenso im Journalismus und als beliebtes Nachschlagwerk für Politiker. Das Lexikon wurde digitalisiert und ist seit 2014 die ergiebigste Datengrundlage für das "Wien Geschichte Wiki".

Czeike starb am 23. April 2006 in Meran, am Hernalser Friedhof gibt es ein ihm ehrenhalber gewidmetes Grab. Seit 2016 gibt es im 10. Bezirk die nach ihm benannte "Czeikestraße". Neben zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen erhielt er 2002 u.a. den "Preis der Stadt Wien für Volksbildung".