Die erste "Bravo"-Ausgabe erschien am 26. August 1956 am Kiosk in Österreich zum Verkauf. Das Medium war ursprünglich als "Magazin für Film und Fernsehen" konzipiert und richtete sich an Erwachsene. Vom Cover der Ausgabe mit der Nummer 1 strahlte unter anderem Marilyn Monroe. Tausende Stars sollten durch das Heft populär(er) gemacht werden, Brigitte Bardot war etwa die erste Ikone, die als "Starschnitt" publiziert wurde – lebensgroße Poster zum Zusammenbasteln. Auch Peter Kraus wurde noch in den 50er-Jahren erstmals abgelichtet, sein "Starschnitt" fand aber bereits Eingang auf die Wände der Kinderzimmer und in die Herzen der Mädchen und wohl auch noch mancher Mütter. Denn nach wenigen Jahren veränderte sich die Zielgruppe und schon Anfang der 60er-Jahre wurde in erster Linie die Jugend adressiert. Sie hatte bislang (und auf viele weitere Jahre) kein eigenes Magazin. "Bravo" führte zu vielen Familienzwisten – es wurde heimlich vom mühsam ersparten Taschengeld gekauft, vor allem vielen Müttern war die offene Art über Sexualität und Freundschaften zu sprechen, oft gar nicht recht. Lehrer konfiszierten entdeckte Hefte. Dennoch: "Bravo" schaffte es in Österreich, zum wichtigsten Informationsmedium für Pubertierende zu werden – und erhielt dabei niemals ernsthafte Konkurrenz.

Auch heute noch gilt "Bravo" als jener Titel, der am längsten die Marktführerschaft bei der Jugend innehatte. Das Heft hat mit seinen innovativ aufgemachten Inhalten Generationen geprägt. Als legendär gelten die Foto-Lovestory, die romantische Teenie-Geschichten im Comic-Stil erzählten. 1962 startete Bravo mit dem "Knigge für Verliebte" eine eigene Aufklärungsreihe, das legendäre "Dr. Sommer-Team", dahinter stand der Arzt und Religionslehrer Martin Goldstein, nahm vermutlich so manchen Eltern einen ungeliebten Teil der Erziehung ab.
Am 26. August 1956 startete "Bravo" mit einer Auflage von 30.000 Heften. Nach einem Jahr verkaufte sich bereits das Doppelte, zwei Jahre nach Beginn war die Auflage bereits vervierfacht. In den letzten Jahren, wohl auch durch das Internet bedingt, fiel die Auflage jedoch dramatisch ab.