Sie rührt den Menschen seit jeher – eine Begegnung mit einem Bären. In Tiergärten stehen oft Riesengruppen von Menschen vor dem Bären-Gehege, aber auch in Kinderzimmern ist der Teddybär als Kuscheltier immer noch beliebt. Doch die Einwohner von Mariazell waren 1994 über einen herumstreifenden Bären wenig begeistert. Er hatte nämlich kaum Scheu vor der Zivilisation, spazierte auf Bauernhöfe und war recht neugierig. Er wurde von vielen Menschen bei seinen Streifzügen beobachtet – dann gingen die hitzigen Diskussionen los, nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch medial: Was tun mit "Nurmi"? – so hieß der Bär nämlich mittlerweile. Und natürlich hatte "Nurmi" zwischendurch Hunger und verspeiste z. B. ein Schaf oder richtete andere Schäden an. Der sogenannte "Problembär" wurde sogar für einen Touristenrückgang in Mariazell verantwortlich gemacht – rund zehn Prozent der Besucher blieben dem "Bärenland" in dieser Zeit fern. "Nurmi" war jedoch clever, sobald sich ihm ein Suchtrupp näherte, versteckte er sich so gut, dass er unauffindbar war. "Nurmi" spaltete die Geister – die einen riefen nach dem Bundesheer, die anderen wollten ihn lebend fangen. Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider bot sogar an, "Nurmi" bei ihm im Bärental aufzunehmen. Letztlich wurde der Bär rund ein Monat später von einem Jäger im Almtal erlegt – aus nächster Nähe, das war "Nurmis" "letzter Fehler", – dass er eben auch vor Jägern keine Angst hatte.