Der Zoologe Hans Psenner gründete am 22. September 1962 den "Alpenzoo Innsbruck". Psenner wurde 1912 in Kaltern bei Bozen geboren und interessierte sich bereits als Jugendlicher für in der freien Natur lebende Tiere, vor allem für Alpentiere. Bekannt wurde er mit seiner Arbeit zum Verhalten der Murmeltiere. Den "Alpenzoo Innsbruck" leitete Psenner bis 1979, im Anschluss übernahm Helmut Pechlaner die Leitung.

Erste Tiergarten-Erfahrungen sammelte Psenner als Tierwärter im Münchner Tierpark Hellabrunn. Nach dem Zweiten Weltkrieg, von dem er schwer verwundet heimkehrte, widmete er sich erneut seiner tierkundlichen Leidenschaft. In zahlreichen Vorträgen und wissenschaftlichen Publikationen machte er auf die bedrohten Lebenswelten aufmerksam. Über 350 Rundfunksendungen berichteten über ihn und machten ihn weit über Österreichs Grenzen bekannt. Mit dem "Alpenzoo" schuf er einen Tiergarten, der den Lebensbedürfnissen der Tiere weitgehend entsprach und in idealer Weise der Erholung, dem Kennenlernen der einheimischen Tierwelt und zugleich dem Tierschutz dient.

Mittlerweile besuchen weit mehr als 300.000 Menschen aus aller Welt jährlich den Zoo – im Übrigen mit in 750 Meter Höhe gelegen, der höchste Zoo Europas. Der Tiergarten erstreckt sich über vier Hektar und ist in Themenbereiche eingeteilt. Insgesamt leben über 150 Tierarten und rund 2.000 Tiere aus den Alpen im "Alpenzoo". Psenners Anliegen war vor allem die Wiederansiedlung von nahezu ausgestorbenen Tierarten wie dem Bartgeier, dem Steinbock oder dem Waldrapp. Psenner pflegte einen regen Austausch mit vielen Zoodirektoren weltweit, um einerseits seine Erfahrungen weiterzugeben, aber auch um von den Kenntnissen anderer Institutionen zu lernen. Ihm zu Ehren wurde der Weiherburgsteg über den Inn in Innsbruck in "Hans-Psenner-Steg" umbenannt. Psenner starb 1995 in Innsbruck.