Das Kraftwerk Kaprun "Limberg II" ist ein als Ausgleichs- und Regelkraftwerk konzipiertes Pumpspeicherkraftwerk in Salzburg, in der Gemeinde Kaprun. Es wurde von 2006 bis 2011 im Bereich der bestehenden Kraftwerksanlage Glockner-Kaprun, Kaprun "Limberg I", errichtet. Mit dem zweiten Kraftwerk konnte die Leistungskapazität der Kraftwerksgruppe Kaprun von 353 MW auf 833 MW mehr als verdoppelt werden. Mit zwei Pumpturbinen wird die Höhendifferenz zwischen den beiden Jahresspeichern Mooserboden und Wasserfallboden zur Erzeugung von Ausgleichs- und Regelenergie genutzt.
"Limberg II" zählt zu der bedeutendsten Erweiterung der Kraftwerksgruppe Kaprun seit der Inbetriebnahme der Oberstufe im Staatsvertragsjahr 1955. Die Baumaßnahmen im Hochgebirge mit Felsausbruchleistungen jenseits der 200.000 Kubikmeter, waren spektakulär. Die Tunnelbohrmaschine musste 45 Grad Steigung bewältigen.
Die beiden Jahresspeicher wurden über einen neuen Triebwasserweg mit einer Länge von rund 5.500 Meter verbunden. Das Kraftwerk besteht aus einem Stollen und einem etwa 45 Grad steilen Druckschacht, der über die Verteilrohrleitungen in die neue Kraftkaverne einmündet. In dieser befinden sich die beiden neuen Maschinensätze mit einer Leistung von jeweils 240 MW. Die Einbindung in den Speicher Wasserfallboden erfolgte über einen Unterwasserstollen mit einer Länge von rund 550 Meter. Die wesentliche Herausforderung bei diesem Projekt bestand in dem überaus umfangreichen und dichten Bauprogramm. Insbesondere die Vielzahl an Angriffspunkten, die teils im hochalpinen Bereich lagen, stellte enorme Anforderungen an die Baustellendisposition und Logistik. Die Kraftwerksgruppe Kaprun deckt rund zehn Prozent des heimischen Strombedarfs zu Verbrauchsspitzenzeiten ab.