Eine Sensation für die europäische Wassertechnik – am 11. Oktober 1957 wurde der größte Trinkwasserspeicher Europas, mit einem Fassungsvermögen von 600.000 Kubikmeter Hochquellwasser, in Betrieb genommen. Der Speicher wurde für Wien in Neusiedl am Steinfeld errichtet. Neben der Sanierung des Wasserleitungsnetz war der Behälter an der I. Wiener Hochquellenwasserleitung die erste große Investition für die Trinkwasserversorgungssicherheit der Stadt Wien. Der Grund für den Neubau des Behälters war, dass der Wasserbedarf Wiens stieg – und parallel die Sorge, dass die Trinkwasserreservoirs mit rund 500.000 Kubikmetern Fassungsvolumen nicht ausreichen. Neusiedl war als Standort perfekt, da dort das relativ große Gefälle der I. Hochquellenwasserleitung sowohl ein Befüllen bis zu zehn Metern Wasserhöhe als auch ein Entleeren der Behälterkammern ohne Einsatz von Pumpen, ermöglichte.

Größter Trinkwasserspeicher Europas in Neusiedl am Steinfeld - © Johannes Trögel / Wikimedia
Größter Trinkwasserspeicher Europas in Neusiedl am Steinfeld - © Johannes Trögel / Wikimedia

Bereits 1939 gab es Pläne für einen Speicher dieser Art. Der Baustart erfolgte letztlich im August 1953. Der Wasserbehälter besteht aus vier Kammern von je rund 134 Meter Länge und 120 Meter Breite, bei einer Füllhöhe von zehn Metern. Der Speicher besteht nach wie vor, nur die Steuerzentrale wurde 1994 neu errichtet.